Volle Parkplätze, lange Menschenkolonnen entlang der Strasse hoch zum Ziel des Riesenslaloms und des Slaloms. 18'000 Zuschauer sind es am Samstag gemäss offizieller Seite gewesen - in etwa die gleiche Anzahl wie im Vorjahr, als in dieser Station der alpine Weltcup zum ersten Mal zu Gast war. Eine Zahl, die selbst bei traditionellen Frauen-Rennen in Europa nur ganz selten erreicht wird. Diesbezüglich vermag einzig Flachau mit dem Nacht-Slalom mitzuhalten.
Die Begeisterung ist im Osten der USA grösser als etwa in Colorado, das versichern Einheimische immer gerne wieder. In den Rocky Mountains ist der Publikumsaufmarsch überblickbar. Einige Hundert sind es jeweils, wenn etwa in Beaver Creek die Männer zu Abfahrt, Super-G und Riesenslalom starten. Selbst der mittlerweile zurückgetretene Bode Miller oder Ted Ligety vermochten beziehungsweise vermögen die Massen nie richtig zu einem Besuch der Rennen zu mobilisieren. Im vergangenen März hielt sich der Zuspruch auch beim Weltcup-Finale in Aspen, rund zwei Autostunden von Mikaela Shiffrins Wohnort Eagle Vail entfernt, in Grenzen.
Zum grossen Interesse im Osten trägt selbstredend Mikaela Shiffrin bei, die mit ihrer Familie in der Region gewohnt hat und in der Burke Mountain Academy zur Schule gegangen ist. Dem Zuspruch ist indes auch die grosse Tradition des Ski(renn-)sports in dieser Gegend der USA förderlich. Bereits in den Dreissigerjahren hatten Pioniere mit dem (bescheidenen) Aufbau von Skiresorts begonnen. Der grosse Boom setzte Mitte des vergangenen Jahrhunderts ein.
Letztmals hatten im Osten der USA im März 1991 Weltcup-Rennen stattgefunden. Männer und Frauen bestritten damals in Waterville Valley, New Hampshire, je einen Slalom und einen Riesenslalom. In diesem Statt war der alpine Weltcup schon in seiner ersten Saison zu Gast. Im März 1967 absolvierten beide Geschlechter in Franconia das volle Programm, das damals lediglich aus Abfahrt, Riesenslalom und Slalom bestand.