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«Ich leide sehr mit Armon mit»

«Ich leide sehr mit Armon mit»

29.08.2016, 20:11 Uhr
· Online seit 29.08.2016, 17:36 Uhr
Für Furore haben dieses Wochenende am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest vor allem die jungen Bösen des Nordostschweizer Schwingverbandes gesorgt. Allen voran der Bündner Orlik Armon und der Thurgauer Giger Samuel. Obwohl es am Schluss knapp nicht für den Sieg gereicht hat, werden sie in den höchsten Tönen gelobt.
Linda Aeschlimann
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«Wir haben den Kranz gewonnen - nicht den Titel verloren.» Mit diesen Worten hat Jürg Ritter, Präsident des Bündner Schwingverbandes, Orlik Armon nach dem Schlussgang empfangen. Ein kleiner Trost für Orlik. Die Niederlage schmerzt den 21-Jährigen aus Maienfeld.

Niederlage ohne Konsequenzen

Jürg Ritter ist überzeugt, dass der 21-jährige Bündner die Niederlage gut verdauen wird. Nicht zuletzt wegen seiner Familie. «Bei den Orliks ist Schwingen allgegenwärtig. Darum glaube ich, dass die Niederlage bestimmt noch analysiert und diskutiert wird. Das wird Armon bei der Verarbeitung helfen.»

Eine weitere Person, welche Orlik Armon direkt nach dem Schlussgang getroffen hat, ist der NOSV-Präsident Hanspeter Rufer. Dieser glaubt, dass sein Schützling Orlik noch einige Nächte schlafen muss, bis der Frust über den verlorenen Schlussgang verdaut ist. «Er ist nach dem Schlussgang in ein Loch gefallen.» Allerdings ist auch Rufer überzeugt, dass die Niederlage am ESAF keine tiefen Spuren beim Büdner hinterlässt. So wie er Armon kenne, werde der dieses Ereignis abhaken und im gleichen Stil weiter schwingen und angreifen.

Der NOSV-Präsident Hanspeter Rufer blickt mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück auf das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2016. «Entgegen meiner Prognose haben wir zehn Kränze geholt. Ich habe immer gesagt, es gibt neun Kränze und keine zweistellige Zahl. Andererseits leide ich sehr mit Orlik Armon mit. Er hatte meiner Meinung nach das beste Notenblatt.»

Grosser Rummel um Giger

Beim Teilverband ist man aber nicht nur auf den Bündner Orlik stolz sondern auch auf Giger Samuel. Der 18-jährige Thurgauer belegte im Schlussklassement des ESAF den zweiten Rang. «Seine Leistung ist enorm. Als 18-Jähriger um die Krone mitschwingen - das kann man nicht genug hoch einstufen,» sagt Rufer.

Dementsprechend wurde Giger auch nach dem Wettkampf im Festzelt belagert. «Alle wollten ein Foto mit Sämi», sagt Hanspeter Rufer. «Aber auch den Rummel hat er souverän gemeistert, obwohl er beinahe nicht zum Nachtessen gekommen ist.»

Ungewöhnlicher Team-Spirit

Im Gespräch mit FM1Today betont Rufer mehrmals, dass am Schluss die Lorbeeren nicht der Verband erntet darf sondern die Athleten. Diese hätten auf dem Platz selber geschwungen und ihre Gegner bezwungen. Dazu hätten die Technischen Leiter grosse Arbeit im Vorfeld geleistet. Besonders dass es den Verantwortlichen gelungen ist, ein Team zu schaffen, lobt Rufer. Er habe das Gefühl, dass dies in den letzten Jahren nicht der Fall wahr.

Die gleiche Wahrnehmung hat Jürg Ritter vom Bündner Schwingverband, der dem NOSV unterstellt ist. «Ich bin nach dem Schlussgang mit Orlik Armon in das Athletenzelt eingelaufen und Orliks NOS-Kollegen würdigten seine Leistung mit einem riesigen Applaus.»

Den Nachwuchs fördern

Mit dem guten Abschneiden in Estavayer-Le-Lac ist es nicht getan: In der Ostschweiz ist man sich bewusst, dass man sich weiter um den Nachwuchs sorgen und bei den Jungen die Begeisterung wecken muss. «Der Erfolg unserer jungen Stars hilft bei der Nachwuchsförderung», gibt Hanspeter Rufer zu. Diese könne man nun als Aushängeschilder gebrauchen. Konkret sind eidgenössische Schwing-Schnuppertage geplant.

Hosenlupf mit Orlik und Giger

Unter anderem können Kinder am Donnerstag 1. September im Schwingkeller in Landquart, zum Hosenlupf gegen Orlik Armon antreten. Bei Schwingklub Ottenberg, dem Schwingklub von Giger Samuel, ist der Schnuppertag auf Samstag 3. September angesetzt.

(lae)

 

 

veröffentlicht: 29. August 2016 17:36
aktualisiert: 29. August 2016 20:11

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