Itten schiesst seinen Jugendverein erneut ab

28.07.2019, 09:02 Uhr
· Online seit 28.07.2019, 08:53 Uhr
Nachdem die Espen in der ersten Halbzeit eher glücklich in Führung gehen, zeigt das Team von Trainer Peter Zeidler eine begeisternde zweite Halbzeit und entführt wie schon vor Jahresfrist drei Punkte aus Basel. Spieler der Partie: Cédric Itten, der gegen seinen ehemaligen Verein doppelt trifft. Hier die Spielerbewertung.
Nina Müller
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Tor:

Dejan Stojanovic: Note 5,5. Rettet in der ersten Halbzeit einmal riskant, aber stark gegen den allein auf ihn zustürmenden Ademi. Auch sonst jederzeit ein sicherer Rückhalt, beim Gegentreffer chancenlos.

 

Verteidigung:

Miro Muheim: Note 4,0. Noah Okafor – so heisst in der ersten Halbzeit sein prominenter Gegenspieler, und der Nationalspieler zeigt dem FCSG-Linksverteidiger einige Male die Limiten auf. In der zweiten Halbzeit steigert sich Muheim dann und schaltet sich mehrmals gut offensiv ein.

Leonidas Stergiou: Note 5,5. Verliert kaum einen Zweikampf, ist schneller als jeder Stürmer und besitzt auch ein hervorragendes Auge im Spielaufbau – hier wächst ein echtes Toptalent heran.

Yannis Letard: Note 5,0. Der 20-jährige Franzose, vom Tabellenletzten der deutschen 3. Liga gekommen, gewinnt enorm viele Kopfbälle und antizipiert die Angriffsbälle der Basler Mal für Mal gekonnt.

Silvan Hefti: Note 5,0. In der ersten Halbzeit vor allem defensiv gefragt und insbesondere bei hohen Flanken in den Strafraum gefordert, kann er sich in der zweiten Halbzeit auch offensiv gut in das Kombinationsspiel der Espen einschalten.

 

Mittelfeld:

Victor Ruiz: Note 4,5. Seine Standards sind grosse Klasse, solch scharf getretene und trotzdem präzise Flanken haben dem Spiel des FCSG in der letzten Saison gefehlt. Hat auch einige unnötige Ballverluste in seinem Spiel, erkämpft sich den Ball dann aber oft auch selbst wieder zurück

Betim Fazliji: Note 4,5. Das FCSG-Eigengewächs muss in seinem ersten Super League-Spiel gleich Spielgestalter Jordi Quintillà ersetzen – er macht dies mit einer fehlerlosen Leistung, kann sich im Spiel nach vorne allerdings wenig einschalten.

Lukas Görtler: Note 5,5. Einen Kämpfer nach alter Espenmoos-Prägung hat hier Sportchef Alain Sutter verpflichtet. Einfach stark, wie sich der Bayer trotz früher Verwarnung in der 5. Spielminute in jeden Ball wirft, ohne je auch nur in die Nähe einer zweiten gelben Karte zu kommen. Und nicht nur kämpferisch weiss er zu überzeugen – auch im Angriffsspiel ist Görtler schon Dreh- und Angelpunkt der Espen.

 

Sturm:

Dereck Kutesa: Note 4,5. Am Ball ist er mit Abstand der beste Spieler auf dem Platz – nur sollte er eben diesen Ball gelegentlich auch einmal seinen Mitspielern überlassen. Legt er diesen gewissen Eigensinn ab und bringt die Zuspiele dann auch bis zu seinen Mitspielern, spielt er wohl bald in einer grösseren Liga – wenn nicht, bleibt er «nur» ein guter Super League-Spieler.

Cédric Itten: Note 6,0. Ist für die Basler eigentlich nur durch Fouls vom Ball zu trennen – wird eigentlich bei jedem Ballkontakt von seinen Gegenspielern sofort festgehalten. Dass er trotzdem zwei Tore erzielt, zeigt seine grosse Klasse.

Axel Bakayoko Note 3,0. Fällt in der ersten Halbzeit im FCSG-Kollektiv klar ab, zeigt Mühe mit der Ballkontrolle und wirkt unglücklich in seinen Entscheidungen. Auch Peter Zeidler sieht, dass es nicht der Tag der Inter-Leihgabe ist, und ersetzt ihn zur Pause.

 

Einwechselspieler (mindestens 45 Minuten):

Jérémy Guillemenot: Note 5,0. Der Bakayoko-Ersatz ist wirblig und stets anspielbar, kommt selbst zu mehreren guten Gelegenheiten und holt auch den entscheidenden Penalty heraus. Zeigt, dass er auch auf dem Flügel eine gute Alternative ist.

 

FM1Today-Teamschnitt (Durchschnitt aller benoteten Spieler): 4,8.

Fazit: Obwohl man nach dem Basler Ausgleich aus leidvoller Erfahrung als FCSG-Fan schon einen Einbruch befürchtete, zeigten die Espen, dass mit dem FC St.Gallen in der Ausgabe 2019/20 zu rechnen ist: Mit einer «Jetzt erst recht»-Haltung spielen ab der 55. Minute fast nur noch die Grün-Weissen und erarbeiten sich einen letztlich verdienten Sieg. Treten die Espen weiterhin so stark auf wie in den ersten zwei Spielen, ist für sie in dieser Liga jeder Gegner schlagbar. (Johannes Graf)

 

veröffentlicht: 28. Juli 2019 08:53
aktualisiert: 28. Juli 2019 09:02

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