Handball

Kadetten vor grosser Herausforderung

12.09.2019, 07:38 Uhr
· Online seit 12.09.2019, 07:00 Uhr
Die Kadetten Schaffhausen starten am Donnerstag mit dem Heimspiel gegen Dinamo Bukarest in die Champions League.
Anzeige

Das Team von Trainer Petr Hrachovec will die Gruppe D unter den ersten zwei Teams beenden, was eine grosse Herausforderung ist.

Die Kadetten sind zum elften Mal in der Gruppenphase der Königsklasse dabei. Die Achtelfinals erreicht haben sie nur zweimal, 2011 und 2012. Um zum dritten Mal den Sprung in die Top 16 zu schaffen, muss beim elffachen Schweizer Meister vieles zusammenpassen. Die Schaffhauser treten in der zweiten Stärkeklasse an, wobei die Gruppe D im Vergleich zur Gruppe C potenziell stärker einzustufen ist. Die Gegner sind die Meister aus Russland (Medwedi Tschechow) und Rumänien (Dinamo Bukarest) sowie die Nummern 2 aus Dänemark (GOG Svendborg), Schweden (Kristiansand) und Polen (Wisla Plock). Die ersten zwei der Gruppen C und D erreichen die Entscheidungsspiele um die restlichen zwei Plätze in den Achtelfinals.

Hrachovec' Respekt vor den Gegnern ist gross: «Jeder kann jeden schlagen. Wir können Erster, aber auch Letzter werden, dessen bin ich mir bewusst. Insofern ist es schwierig, eine Prognose abzugeben, und das möchte ich auch nicht. Ich bin selber gespannt.» Klar ist, dass bei dieser Ausgangslage dem Start eine grosse Bedeutung zukommt. Da die Schaffhauser zuerst vor heimischem Publikum antreten, ist ein Sieg quasi Pflicht.

Die Kadetten trafen bereits bei der letzten Teilnahme an der Champions League in der vorletzten Saison auf Dinamo Bukarest. Damals gewannen sie zu Hause 27:25 und verloren sie auswärts 28:29. In der vergangenen Spielzeit beendeten die Rumänen die Gruppe D der Königsklasse mit 14 Punkten im 1. Rang. «Wir wissen, dass sie extrem stark sind», sagt Hrachovec.

Die Hauptprobe ist den Schaffhausern missglückt. Sie unterlagen am Sonntag bei Suhr Aarau überraschend 26:27, nachdem sie zuvor Cupsieger Wacker Thun im Supercup (31:20) und zum Meisterschaftsauftakt (36:30) zweimal souverän bezwungen hatten. Dass es ein Ausrutscher war, verneinte Hrachovec. «Suhr Aarau ist eine solide Mannschaft. Man kann dort verlieren. Die Partie hätte auch auf unsere Seite kippen können.» Die Ursache für die Niederlage sah er in der Deckung, «in der wir nicht konstant genug spielten». Diesbezüglich erwartet er gegen Bukarest eine Steigerung.

Insgesamt aber sieht er sein Team bereit für die Champions League, auch weil die Kadetten in der Vorbereitung gegen starke Gegner testeten. «Es verlief alles nach Plan. Wir investierten viel in den Athletikbereich», sagt Hrachovec. Ausserdem blieb die Mannschaft weitgehend zusammen. Einzig Torhüter Ivan Stevanovic (Wisla Plock) und Kreisläufer Lucas Meister (Minden) verliessen den Verein. Ersterer wurde durch den spanischen Torhüter Ignacio Biosca (Ademar Leon) ersetzt, den Aufbau verstärken Filip Maros (Pfadi Winterthur) und der 2,13 m grosse Hüne Angel Montero (Ciudad Encantada). Menschlich sei die Integration problemlos verlaufen, Montero benötige allerdings noch etwas Zeit, erklärte Hrachovec. «Ich denke aber schon, dass wir (im Vergleich zur letzten Saison) athletisch und sportlich ein bisschen weiter sind.»

Die Champions League wird zum letzten Mal mit 28 Teams ausgetragen. In der kommenden Spielzeit erhalten nur noch 16 Vereine einen Platz in der Königsklasse. Es ist jetzt schon klar, dass ein Schweizer Vertreter nur dann dabei ist, wenn er eine der sechs Wildcards erhält, die aufgrund eines Kriterienkatalogs (Infrastruktur, TV-Verträge, Marketing-Massnahmen) vergeben werden. Allerdings schaden auch gute Resultate sicherlich nicht.

veröffentlicht: 12. September 2019 07:00
aktualisiert: 12. September 2019 07:38
Quelle: sda

Anzeige
Anzeige