Klopps Unverständnis und Mourinhos Verständnis

03.08.2017, 08:25 Uhr
· Online seit 03.08.2017, 07:50 Uhr
Der Transfer Neymars von Barcelona zu Paris St-Germain geht heute in die nächste Runde. Neymar wird in Paris erwartet. Derweil staunt die Fussballwelt über die Dimensionen des Wechsels.
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Liverpools Trainer Jürgen Klopp reagierte in München anlässlich des Vorbereitungsturnier der FC Bayern, das Atletico Madrid im Penaltyschiessen gegen Liverpool gewann, mit Unverständnis. «Ich dachte eigentlich immer, Financial Fairplay wäre dafür erfunden worden, dass so etwas nicht geht. Aber offensichtlich ist Financial Fairplay mehr so ein Vorschlag und keine wirkliche Regel.»

PSG scheint tatsächlich gewillt, den Transfer mit einem Gesamtvolumen von angeblich einer halben Milliarde Franken abzuwickeln. 222 Mio. Euro beträgt allein die festgeschriebene Ablöse des 25-jährigen Brasilianers. Dann ist die Rede von einem 100-Millionen-Euro Signing Bonus. Und pro Woche soll Neymar dann auch noch rund 600'000 Franken verdienen.

«Es gibt auf der Welt zwei Vereine, die eine solche Summe zahlen können», so Klopp, der sich aber sogleich selber korrigierte. «Gut, jetzt gibt es vielleicht drei. Jetzt kann Barcelona das vielleicht auch bezahlen, wenn sie das Geld nicht für andere Zwecke brauchen.» Die besagten Vereine, «und das weiss eigentlich auch jeder» (Klopp), seien Manchester City und Paris St-Germain. Beide werden von reichen Besitzern aus Abu Dhabi und Katar finanziert. Klopp: «Ich hoffe, solche Transfers werden die Ausnahme bleiben - aber wer weiss das schon.»

Andere Erfolgstrainer haben andere Betrachtungsweisen zu Neymars laufendem Wechsel. Der Portugiese Jose Mourinho, der Manager von Manchester United, findet dass die Ablösesumme von 222 Mio. Euro für Neymar nicht teuer sein. Mourinho: «Als wir vor einem Jahr Paul Pogba holten (derzeit Weltrekord-Transfer), sagte ich auch schon, dass diese 105 Mio. Euro eigentlich nicht teuer sind. Neymar zählt zu den besten Fussballern der Welt. Für ihn sind 222 Mio. Euro nicht zu viel. Als zu teuer erachte ich Transfers in der Grössenordnung von 50, 60, 100 Millionen Euro für Spieler, denen die ganz gute Qualität abgeht.»

Die englische Daily Mail machte sich in seiner Donnerstagsausgabe einen Spass daraus aufzuzeigen, wie man die 222 Mio. Euro für Neymar auch in ein komplettes Team hätte investieren können. Heraus kam folgende Elf: Jordan Pickford (Everton) - Dani Alves (PSG), Antonio Bonucci (Milan), Antonio Rüdiger (Chelsea), Sead Kolasinac (Chelsea) - Nemanja Matic (Manchester United), Vicente Iborra (Leicester City) - Juan Cuadrado (Juventus), Wayne Rooney (Everton), Douglas Costa (Juventus) - Javier Hernandez (West Ham).

veröffentlicht: 3. August 2017 07:50
aktualisiert: 3. August 2017 08:25
Quelle: SDA

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