Millimeter-Pech

«Manchmal gibt's so Tage»: Appenzeller Simon Ehammer wird im Weitsprung Fünfter

08.09.2022, 22:58 Uhr
· Online seit 08.09.2022, 22:18 Uhr
Den Schweizer Athletinnen und Athleten gelang beim Diamond League Meeting Weltklasse Zürich kein Exploit. Besonders Mehrkämpfer Simon Ehammer hätte in der Spezialdisziplin Weitsprung auf einen Podestplatz geschielt. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch.
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Simon Ehammer war mit seinen Leistungen in diesem Jahr im Weitsprung ein Kandidat für eine Top-Platzierung im Stadion Letzigrund, für einmal lief es dem WM-Dritten in dieser Disziplin jedoch nicht wunschgemäss. Der 22-jährige Appenzeller, der in diesem Jahr an acht Wettkämpfen die 8-Meter Marke geknackt hatte, musste sich mit einer Weite von 7,93 m begnügen. Diese reichte lediglich zu Rang 5 unter den sechs Teilnehmern im Final der Diamond League. «Manchmal gibt es halt so Tage, wo die Sprünge gut gewesen wären, aber man den Balken übertritt», sagte ein entspannter Simon Ehammer anschliessend im Interview mit SRF. Die Sprünge seien technisch gut gewesen, nur eben nicht gültig, ergänzte er. «Trotzdem war es eine geniale Saison», auch wenn er vor Heimpublikum gerne noch einmal gezeigt hätte, was er könne.

Ärgerliche 0,8 Millimeter

Nur drei der sechs Sprünge von Ehammer waren gültig, einmal übertrat der EM-Zweite im Mehrkampf um 0,8 cm. Dieser Satz wäre wohl über acht Meter gewesen. So blieb ihm die Krönung einer überragenden Saison verwehrt. Den Sieg sicherte sich mit 8,42 m der griechische Olympiasieger und Europameister Miltiadis Tentoglou, den Ehammer am vorletzten Dienstag bei Meeting Spitzenleichtathletik Luzern noch bezwungen hatte.

Mujinga Kambundji erfüllt Anforderung

Europameisterin Mujinga Kambundji ging über 200 m als Nummer 5 der Meldeliste ins Rennen. Von daher ist der 5. Rang als normal einzustufen. Zu einem Exploit reichten die Kräfte nach der happigen Saison mit WM und EM nicht mehr; mit 22,65 Sekunden war die 30-jährige Bernerin um sechs Zehntel langsamer als bei ihrem an der WM im Juli in Eugene im Halbfinal erzielten Schweizer Rekord von 22,05 Sekunden.

«Schöner Saisonabschluss» für Jason Joseph

Eine solide Leistung zeigte Ricky Petrucciani über 400 m. Der EM-Zweite über die Bahnrunde realisiert mit 45,31 Sekunden seine drittbeste Zeit in diesem Jahr und war dementsprechend zufrieden. Dagegen war bei Ditaji Kambundji, der EM-Dritten über 100 m Hürden, die Luft nach der anstrengenden Saison draussen. Die 20-Jährige blieb nach einen «instabilen» Rennen mit 13,22 Sekunden um 52 Hundertstel über der persönlichen Bestzeit und belegte als Neunte den letzten Platz. Annik Kälin, als Dritte im Siebenkampf die fünfte Schweizer Medaillengewinnerin an der EM in München, klassierte sich in ihrer Paradedisziplin Weitsprung mit guten 6,50 m auf dem 5. Platz.

Jason Joseph schöpfte über 110 m Hürden zwar auch in Zürich sein grosses Potenzial mit 13,54 Sekunden (6.) nicht aus - der eigene Schweizer Rekord beträgt 13,12 - dennoch stufte er den Lauf vom Gefühl her als «nicht so schlecht» ein. Von daher war es für ihn «schöner» Saisonabschluss.

(sda/red.)

veröffentlicht: 8. September 2022 22:18
aktualisiert: 8. September 2022 22:58
Quelle: sda/red.

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