Mit Simon Ehammer und Jolanda Neff: Das sind die Schweizer Medaillenhoffnungen
An den European Championships in München finden Europameisterschaften in neun unterschiedlichen Disziplinen statt. Der Trailer verspricht grosse Emotionen:
Leichtathletik
Die Leichtathletinnen und Leichtathleten stehen vom 15. bis zum 21. August im Einsatz. Mit Simon Ehammer ist auch ein Sportler aus dem Appenzellerland mit dabei. Der Zehnkämpfer aus Teufen hat im Mai dieses Jahres einen neuen Schweizer Rekord im Weitsprung aufgestellt. Mit seiner momentanen Topform und als aktuelle europäische Nummer 5 darf Ehammer einen Sprung aufs Podest in München durchaus zugetraut werden. Auf seiner Medaillen-Mission wird der 22-Jährige von TVO begleitet.
Wie beispielsweise an der Hallen-WM in Belgrad – wo es gar für den Triumph reichte – ist Mujinga Kambundji wieder auf Medaillenjagd. Und: Die Bernerin ist auf Wiedergutmachung aus. Vor vier Jahren an der EM in Berlin erreichte Kambundji über 100 und 200 Meter jeweils den vierten Rang.
Zudem will auch die 4x100-Meter-Staffel der Frauen für Wirbel sorgen. Nachdem sie in Berlin das Podest um Haaresbreite verpasst hat, soll es nun in München endlich klappen mit einer Medaille.
BMX-Freestyle
An den Olympischen Spielen in Tokio konnte sich Nikita Ducarroz über eine Bronzemedaille freuen. Das schraubt natürlich als Konsequenz auch die Erwartungen an die 25-Jährige im Hinblick auf die European Championships in München in die Höhe. Da der Finaltag auch gleichzeitig ihr Geburtstag ist, wird sie wohl alles daran setzen, sich selbst das schönste Geburtstagsgeschenk zu machen.
Mountainbike
Jolanda Neff ist die Dominatorin schlechthin im Mountainbike-Sport. Dementsprechend gross sind die Siegeschancen der 29-jährigen Thalerin. Unvergessen ist und bleibt der historische Schweizer Dreifachsieg an den Olympischen Spielen in Tokio letztes Jahr, in München müsste man sich wohl bereits mit einer (goldenen) Medaille zufrieden geben.
Rad Zeitfahren
Im Zeitfahren hat die Schweiz gleich zwei heisse Kohlen im Feuer. Marlene Reusser tritt als Titelverteidigerin an, gleichzeitig nimmt Stefan Küng nach den Triumphen an der EM 2020 und 2021 den Titel-Hattrick ins Visier.
Beachvolleyball
Sie sind momentan in Form: Die Schweizer Beachvolleyballerinnen. Die beiden Duos Tanja Hüberli/Nina Brunner und Anouk Vergé-Dépré/Menia Bentele haben anfangs August den Nations Cup in Wien gewonnen. Anouk Vergé-Dépré weiss zudem, wie man auf dem Podest landet, an den Olympischen Spielen in Tokio gab's zuletzt Bronze.
Rudern
Rudern ist wohl derjenige Sport der diesjährigen EM, der – zuwider seinem Naturell – in der Schweiz nicht besonders hohe Wellen schlägt. Trotzdem wollen die Schweizer Athletinnen und Athleten im Kampf um die Medaillen ein Wörtchen mitreden. Gleich in mehreren Teildisziplinen gibt es Chancen dazu: Bei Skifferin Jeannine Gmelin zu Hause hängt bereits ein ganzer EM-Medaillensatz, Raphaël Ahumada und Jan Schäuble wollen im Leichtgewichts-Doppelzweier ganz nach vorne und auch die drei Olympia-Ruderer Roman Röösli, Andrin Gulich und Joel Schürch hegen zusammen mit Tim Roth Chancen auf den Europameister-Titel.
Triathlon
Und von der unpopulärsten Sportart geht's abschliessend weiter zur wohl anstrengendsten. Im Triathlon mischen mit Julie Derron und Max Studer zwei Medaillenanwärter in München mit. Derron ist als amtierende Europameisterin die Frau, die es zu schlagen gilt, während mit Studer der Sprint-Europameister des letzten Jahres an den Start gehen wird.
Schweizerinnen und Schweizer dürfen sich also völlig zurecht Hoffnungen auf einige Medaillen an der Multisport-EM in München machen. Philipp Bandi, Chef Leistungssport von Swiss Atheltics, gibt eine klare Zielsetzung vor: «Wir wollen die Bilanz der letzten EM in Berlin übertreffen.» Damals holten die Schweizer Athletinnen und Athleten insgesamt vier mal Edelmetall.
Und für alle, die sich immer noch fragen, was die European Championships genau sind, hier eine Erklärung: