Basketball

Nach Pro-Hongkong-Tweet: China setzt NBA unter Druck

08.10.2019, 14:29 Uhr
· Online seit 08.10.2019, 14:25 Uhr
Die NBA sieht sich nach einem Pro-Hongkong-Tweet des General Managers der Houston Rockets mit harscher Kritik aus China konfrontiert.
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Wie Chinas Staatssender CCTV am Dienstag bekannt gab, wurden Live-Übertragungen von zwei NBA-Testspielen in Schanghai und Shenzhen gestrichen.

Daryl Morey, der General Manager der Rockets, entschuldigte sich am Montag für seinen Tweet («Kämpft für die Freiheit. Unterstützt Hongkong»), den er am Wochenende rasch wieder gelöscht hatte. Chinas Basketballverband hatte Houston da schon die Kooperation aufgekündigt, Sponsoren aus der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt reagierten erbost. Die NBA erklärte daraufhin in einem Statement, Moreys Äusserungen zu bedauern. In der chinesischen Version sagte die Liga, dass sie «extrem enttäuscht» über die «unangebrachten» Worte sei.

Dies sorgte wiederum für Kritik in den USA. Der aktuell in Japan weilende NBA-Commissioner Adam Silver merkte auch deshalb am Montag an, dass die Liga Meinungsfreiheit unterstütze. Die Antwort aus China kam prompt. Man sei völlig unterschiedlicher Meinung zu Silvers Unterstützung für Morey, schrieb CCTV. «Wir denken, dass alle Kommentare, die die Souveränität und soziale Stabilität eines Landes infrage stellen, nicht in den Bereich Meinungsfreiheit fallen», hiess es.

Die Los Angeles Lakers und die Brooklyn Nets treten am Donnerstag und am Samstag in Vorbereitungsspielen in China gegeneinander an. Ein Medientermin wurde am Dienstag aus nicht genannten Gründen abgesagt. Chinesische Prominente haben angekündigt, einen von der NBA organisiertes Fan-Event zu boykottieren. Die NBA generiert jährlich Milliarden Yuan aus Merchandising-Deals mit China. Der NBA-Spiele streamende Technikriese Tencent gab im Juli bekannt, dass 500 Millionen Chinesen vergangene Saison zumindest ein Ligaspiel auf seiner Plattform gesehen haben. Spiele von Houston werden dort allerdings vorerst nicht mehr zu sehen sein.

veröffentlicht: 8. Oktober 2019 14:25
aktualisiert: 8. Oktober 2019 14:29
Quelle: sda

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