NHL-Saurier, stabiler HCD und ein finnischer Debütant

25.12.2017, 09:43 Uhr
· Online seit 25.12.2017, 09:37 Uhr
Das Team Canada wird am Spengler Cup in Davos nur mit einem kleinen Teil der Olympia-Auswahl antreten. Die Bandbreite reicht von einem Berner Trio über College-Spieler bis zum Keeper von Zagreb.
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Hockey Canada muss wie der Rest des internationalen Feldes an den Winterspielen in Südkorea im nächsten Februar auf seine Stars verzichten, weil die National Hockey League ihren Betrieb nicht unterbricht. Deshalb sondiert General Manager Sean Burke seit Monaten den europäischen Markt. Er dürfte sein Team vorwiegend aus dem 54 Professionals umfassenden Reservoir der russischen KHL rekrutieren.

Beim letzten Länderspiel in Moskau gehörten 19 in Osteuropa engagierte Canucks zum Kader des Goldmedaillen-Gewinners der vergangenen beiden Olympia-Turniere. Für die sportlich nicht relevanten Festspiele in Davos erhält das Gros der kanadischen Internationalen von ihren KHL-Arbeitgebern keine Freigabe.

Willie Desjardins, zuletzt in der NHL während drei Jahren ohne Erfolg bei den Vancouver Canucks engagiert, wird beim Spengler Cup neben vier College-Akteuren und ein paar ausgemusterten NHL-Sauriern auf neun Spieler der ersten und zweiten Schweizer Kategorie setzen - unter ihnen die SCB-Stars Andrew Ebbett, Raymond Mason und Maxim Noreau.

Während der Gruppenphase treffen die seit 1984 ununterbrochen auf der Stammgästeliste figurierenden Nordamerikaner auf Mountfield Hradec Kralove und den Gastgeber Davos. Der tschechische Champions-League-Teilnehmer hat ein Jahr nach seinem eher diskreten Einstand Spektakel im Sinn und ist in Form. Der Playoff-Halbfinalist der letzten Saison ist trotz eines imposanten Pensums nur knapp hinter Leader Pilsen platziert.

Auf gutem Kurs ist auch der HC Davos. Arno Del Curto hat auf diverse Ausfälle von Schlüsselfiguren mehrheitlich souverän reagiert. Der 61-jährige Engadiner wird die Playoffs auch in seiner 22. Saison beim Rekordchampion nicht verpassen. Die Flexibilität des sechsfachen Meister-Trainers ist bemerkenswert. Er lässt sich weder von der wirtschaftlich bedingten Verjüngung noch von der Energie raubenden und teuren Hallentotalsanierung aus dem Erfolgskonzept bringen.

Neben dem 15-fachen Turniersieger Davos wird das Nationalteam die Anhänger in den Bann ziehen. Beim Comeback nach 38 Jahren ist angesichts der hohen Priorität, die der Verband der Altjahreswoche mit Blick auf Pyeongchang einräumt, mit einer ansprechenden Leistung zu rechnen. Die Aufgaben im Vorprogramm sind lösbar. Dinamo Minsk ist in der KHL kein Faktor. Die aktuell zweitschwächste Mannschaft der supranationalen Ost-Liga wirkt seit der Entlassung von Headcoach Sandis Ozolinsch zwar stabiler, aber die Tendenz ist negativ.

Eine weitgehend unbekannte Grösse ist Hämeenlinna. Der Vorletzte der finnischen Liga hat unangenehme Wochen und sechs Fehltritte in Serie hinter sich. Das Team um den Ex-Weltmeister Janne Lahti wird bemüht sein, die nicht sonderlich berauschende Spengler-Cup-Bilanz von Suomi-Vertretern zu beschönigen - von 47 Partien haben die Finnen bei der Bündner Exhibition in den letzten drei Jahrzehnten nur 13 gewonnen.

Trotz des geringen Outputs von Jokerit und Co. haben die Organisatoren alles daran gesetzt, mit der finnischen Liga eine langfristige Vereinbarung zu treffen. «Finnland ist in den nächsten drei Jahren beim Spengler Cup dabei. Das ist wichtig, dieses Land hat ein unglaubliches Potenzial und besitzt eine grosse Hockey-Geschichte», sagt der Turnier-Networker Fredi Pargätzi.

veröffentlicht: 25. Dezember 2017 09:37
aktualisiert: 25. Dezember 2017 09:43
Quelle: SDA

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