Punkteteilung im Kampf um Europa

12.03.2017, 07:25 Uhr
· Online seit 12.03.2017, 07:21 Uhr
In einem intensiven und hart umkämpften Spiel trennen sich St.Gallen und Luzern 1:1. Nach einer überschaubaren ersten Halbzeit wurde der zweite Abschnitt interessanter und unterhaltsamer. Die Partie hätte jederzeit auf beide Seiten kippen können, weshalb die Punkteteilung in Ordnung geht. Hier geht's zu den Spielernoten.
David Lendi
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Tor:

Daniel Lopar, Note: 5

St.Gallens Keeper konnte sein starkes Spiel von letzter Woche bestätigen. Beim Gegentor durch Juric aus kurzer Distanz war er machtlos. Fünf Minuten nach dem Ausgleichstreffer verhinderte Lopar mit einer starken Parade ein Kopfballtor von Alves.

Verteidigung

Silvan Hefti, Note: 3

Leistete sich heute zu viele Fehler und wackelte ungewohnt. Nach 24 Minuten brachte er die Kugel nicht unter Kontrolle und macht die Szene vor dem eigenen Gehäuse völlig unnötig noch einmal scharf. Mit dem körperbetonten Spiel von Marco Schneuwly bekundete St.Gallens Jungspund viel Mühe.

Karim Haggui, Note: 4

Spielte heute einen soliden Part. In einigen Situationen hatte die St.Galler Hintermannschaft aber auch Glück, da Luzern ihre Offensiv-Aktionen nicht clever genug zu Ende spielten. Bei ruhenden Bällen wie gewohnt stark, ob im eigenen oder gegnerischen Strafraum. Bei der Spieleröffnung hat der Tunesier noch Luft nach oben.

Martin Angha, Note: 4

In der Luft waren die Zentralschweizer bei Angha gut aufgehoben, am Boden hingegen zeigte er Defizite. Zu einfach wie er Juric nach einer guten halben Stunde gewähren liess und seinen Abschluss nicht verhindern konnte. Nach 83. Minuten musste Angha angeschlagen vom Feld, da er sich in einem Zweikampf das Knie verdrehte. Für ihn kam Schulz in die Partie.

Mittelfeld

Marco Aratore, Note: 4

In der ersten Halbzeit hatte er keinen Einfluss auf das Spiel. Seine Flanken wurden zu oft von einem Luzerner-Abwehrspieler geblockt. Im zweiten Abschnitt traute er sich mehr in die Duelle und wurde auch deshalb gefährlicher. Nach 90 Minuten wurde er ausgewechselt, für die Nachspielzeit kam Salihovic.

Tranquillo Barnetta, Note: 4

Suchte im engmaschigen Mittelfeld nach einer Lösung, fand sie aber nicht. Im zweiten Durchgang kam er besser in Fahrt. Nach einer guten Stunde reagierte er gedankenschnell und brachte mit einem schnell ausgeführten Freistoss Ajeti in eine gute Abschlussposition. Ansonsten war er eher defensiv gefragt, hatte aber auch beim Ausgleich seine Füsse im Spiel.

Roy Gelmi, Note: 5

Spielte ruhig und abgeklärt. In dieser Form dürfte es Salihovic schwierig haben, ihn aus der Startelf zu verdrängen.

Andreas Wittwer, Note: 4

Ging weite Wege und war sich für nichts zu schade. Das St.Galler Angriffs-Spiel ist nicht mehr so rechtslastig als auch schon, was sicher auch mit der Formkurve von Wittwer zu tun hat. Ein respektabler Auftritt des 26-jährigen.

Sturm

Albian Ajeti, Note: 5

Man kann und will sich St.Gallens Sturm ohne ihn nicht vorstellen. Wie dieser Kerl für seine Sportsfreunde arbeitete, war einmal mehr sehr vorbildlich. Als es im ersten Abschnitt nicht nach seinem Gusto lief, war er oft am eigenen Strafraum anzutreffen. Auch vor «Drecksarbeit» scheute er sich nicht. Bei seinem Schlenzer nach 66 Minuten fehlte nur das Quäntchen Glück zum Torerfolg.

Yannis Tafer, Note: 4,5

Manch ein grün-weisser Anhänger hatte Angst, dass der Franzose nicht zu seiner alten Form zurückfindet. Jetzt ist er wieder da - und wie! Nach seinem Doppelpack in Sion bewahrte er auch heute vor der Kiste einen kühlen Kopf und schoss den Ball abgebrüht nach einem Buess-Zuspiel in die linke obere Ecke.

Roman Buess, Note: 4,5

Viel Futter bekam er von seinen Mitspielern nicht, da die Zentralschweizer mögliche Flanken von Wittwer und Aratore gar nicht zuliessen. In den Duellen mit der Luzerner Verteidigung zog er oft den Kürzeren. Dafür brillierte er mit guter Übersicht, als er Tafers Ausgleich mustergültig vorbereitete.

FM1Today-Teamschnitt: 4,3

In der ersten Halbzeit kam das Heimteam kaum zu guten Möglichkeiten um in Führung zu gehen, im Gegenteil. Es waren die Gäste, welche die besseren Chancen verzeichneten. Auf den letzten Metern gingen den St.Gallern die Ideen aus, was aber auch damit zu tun hatte, dass Luzern gut verteidigte.

Auch im zweiten Abschnitt starteten die Luzerner zielorientierter. Haas vergab kurz nach dem Wiederanpfiff eine sehr gute Möglichkeit, als er aus aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig traf. Fünf Zeigerumdrehungen später machte es Juric besser. Allerdings hätte das 0:1 gemäss Zinnbauer nicht zählen dürfen, da Juric bei der Entstehung des Treffers aus dem Abseits startete. «Die TV-Bilder haben es klar gezeigt», äusserte sich St.Gallens Trainer an der Medienkonferenz. Die SRF-Bilder konnten in der Sendung «Sport aktuell» diese Szene aber nicht vollständig auflösen. Es scheint durchaus möglich zu sein, dass Juric beim weiten Ball im Offside stand.

Die St.Galler liessen sich von diesem möglichen Fehlentscheid durch Schiedsrichter San nicht beirren und bewiesen Kämpferherz. Zwölf Minuten nach dem 0:1 konnte Tafer die Partie wieder ausgleichen. In der Folge war es ein offener Schlagabtausch. Beide Teams hatten ihre Möglichkeiten um in Führung zu gehen. Die beste für St.Gallen vergab Ajeti nach 66 Minuten, als der Pfosten für den bereits geschlagenen Luzerner-Schlussmann rettete. Somit blieb es beim gerechten 1:1, dafür gab es Applaus von der Tribüne.

Wenn Lugano Morgen in Thun gewinnt, werden die Espen vom fünften Tabellenplatz verdrängt. Nach vorne haben die Ostschweizer immer noch sechs Punkte Rückstand auf den heutigen Gegner. Nächsten Sonntag reisen die Ostschweizer ins Berner Oberland. Dort treffen sie auf den FC Thun. Anpfiff ist um 13:45.

 

veröffentlicht: 12. März 2017 07:21
aktualisiert: 12. März 2017 07:25

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