Schlussspurt in der National League – das musst du wissen
Im letzten Drittel der Saison geht der Blick selten an die Spitze der Tabelle, meist steht der Kampf um die Playoffs im Vordergrund und so ist es auch in diesem Jahr. Der Blick auf die Tabelle zeigt: Es steht eine spannende Schlussphase bevor. Gleich fünf Teams kämpfen um den heiss begehrten sechsten Platz, dieser bedeutet nämlich die direkte Playoff-Qualifikation. Rang 7 bis 10 kämpfen in den Pre-Playoffs um die letzten beiden verbliebenen Playoff-Plätze. Im Kampf um Platz 10 kommt es zu einem Tessiner Duell, wo auch Langnau noch ein Wörtchen mitreden will.
Gelingt den taumelnden Giganten noch rechtzeitig das Comeback?
Grande Lugano, der amtierende Meister Zug und der SC Bern setzen sich jedes Jahr den Meistertitel zum Ziel. In der aktuellen Saison konnten die Erwartungen noch nicht erfüllt werden. Bern und Lugano haben in ihrer Verzweiflung sogar schon einen Trainerwechsel vorgenommen. Alle drei Mannschaften sind Titanen im Schweizer Eishockey und verfügen über ein Budget, von dem andere Vereine nur träumen können. Ein Gang in die Pre-Playoffs wäre unter diesen Bedingungen eine Enttäuschung und an eine Saison ohne Playoffs, daran wagt das Fan-Herz gar nicht zu denken.
Schafft es Kloten, die Überraschung perfekt zu machen?
Der EHC Kloten ist die grosse Überraschungsmannschaft in diesem Jahr. Der Aufsteiger hat es nach einem harten Start in der obersten Liga geschafft, sich überraschen schnell zu etablieren. Die aktuelle Formstärke verleitet sogar zum Träumen: Was wäre, wenn Kloten es noch auf den sechsten Platz schafft und so die direkte Playoff-Qualifikation schafft? Der Fan darf davon Träumen, die Trainer und Spieler begnügen sich aber weiterhin nur mit der ewigen Floskel: «Wir müssen Spiel für Spiel nehmen.»
Wird die Saison für Lausanne zur ultimativen Blamage?
Gestartet als Titelkandidat gelandet im Abstiegskampf. Der HC Lausanne hat aktuell das drittgrösste Budget der Liga. In den letzten Jahre wurden immer wieder spektakuläre Namen mit entsprechend hohen Preisschildern an den Genfersee gelockt. Der 13. Zwischenrang muss sich für die Waadtländer wie eine saftige Ohrfeige anfühlen. Würde das Team die Saison allerdings auf diesem Rang beenden, wäre dies wohl die grösstmögliche Blamage.
Wie steht es eigentlich um die Rapperswil-Jona Lakers?
Die Rapperswil-Jona Lakers grüssen vom dritten Tabellenplatz. Damit gelingt es den Rosenstädtern, ihre nachhaltige Entwicklung weiter fortzusetzen. Seit dem Aufstieg der Lakers vor gut fünf Jahren wird das Team Jahr für Jahr besser. Die gezielten Einkäufe von Sportchef Janick Steinmann schlagen immer wieder ein. Dazu kommt die hervorragende Arbeit mit dem eigenen Nachwuchs und mit Stefan Hedlund hat Rapperswil ein Trainer, der in allen Belangen überzeugt.
Die Verpflichtung von Stefan Hedlund als Trainer entpuppt sich für die Rapperswil-Jona Lakers als Glücksfall.
Gibt es einen Newcomer des Jahres?
Ein 18-Jähriger hat diese Saison in der National League für mächtig Furore gesorgt. Der Österreicher David Reinbacher hat in Kloten bereits über 30 Spiele absolviert und dabei schon 18 Scorrerpunkte gesammelt. Reinbacher hat das Eishockey-ABC beim SC Rheintal gelernt und begeistert aktuell auch eine Vielzahl von NHL-Scouts.
Wer ist der aktuell bester Spieler der Liga?
Der Scorrerliste zufolge ist einmal mehr Roman Cervenka das Mass aller Dinge. Der Captain der Rapperswil-Jona Lakers hat in 30 Spielen 13 Tore und 34 Assists verbucht. Zur Einschätzung: Der Zweite auf der Scorrerliste ist der Berner Chris DiDomenico. Er hat 4 Punkte weniger, aber dafür fünf Spiele mehr Zeit gebraucht.
Auch eine Erwähnung verdient hat Jonathan Ang. Der Kanadier hat im letzten Jahr noch in der zweithöchsten Liga beim HC Thurgau gespielt. Im Sommer ist er in die National League zum EHC Kloten gewechselt und ist eingeschlagen wie eine Bombe. Seine Highlight-Clips haben nicht nur in der Schweiz die Runde gemacht, via Social Media wurden seine Tore auf der ganzen Welt angeschaut.