So packt ein Olympionike die Koffer
Die Nähte des Koffers reissen beinahe. Klar, die ganze Schweizer Olympiadelegation wurde mit zahlreichen Kleidungsstücken von Swiss Olympic ausgestattet. Mit dabei ein Heft mit den Kleidervorschriften. «Irgendwie nicht schlecht», findet Nico Stahlberg.
Strikter Plan
Der Thurgauer startet in Rio im Doppelvierer. «Die klare Vorgabe, was man wo und wann anziehen muss, vereinfacht die Entscheidung. Man muss vorher nicht überlegen, welches Hemd man anzieht.» Weiter kommt in den Koffer von Nico Stahlberg unter anderem sein Wettkampftenue, Musik und Glücksbringer. Viel Platz für anderes bleibt nicht.
Medaille im Visier
Die Nervosität steigt beim Olympioniken. «Nicht alle Tage darf man sich auf Olympische Spiele vorbereiten. Es ist schon speziell.» In den letzten Wochen trainierte Nico Stahlberg zusammen mit seinen Teamkollegen 25 bis 30 Stunden pro Woche. Für die Ruderer ist das Ziel klar: Eine Medaille soll im Koffer nach Hause mitfliegen. «Dafür fahren und kämpfen wir in Rio. Aber am Tag X muss alles passen.» sagt der Ruderer. Der 24-Jährige war als kleiner Junge einmal mit seinen Eltern in Rio. Er könne sich aber kaum mehr an den Aufenthalt erinnern.
«Rock die Scheisse»
Was Nico Stahlberg in der Zwischenzeit weiss: Das Wasser der Wettkampfstätte ist dreckig. Trotzdem bleibt er gelassen und nimmt sich die Tipps seiner Kollegen zu Herzen. «‹Rock die Scheisse› trifft es wirklich gut. Ich versuche das umzusetzen.» Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen könnte für den Thurgauer auch passen. In der zweiten Olympia-Woche sind Strand, Stadt und vielleicht auch Party angesagt. Genügend Zeit hat Nico Stahlberg dann. Seine Wettkampfeinsätze sind nach der ersten Woche vorbei.