Was ist los beim FC St.Gallen?

06.09.2017, 08:25 Uhr
· Online seit 06.09.2017, 05:46 Uhr
Drei Abgänge in nur zwei Tagen. Der FCSG kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nach der Neustrukturierung des Vereins, den Abgängen von Kesseli und Hüppi und der Kündigung von Sessa machen jetzt gegenteilige Aussagen stutzig.
Sandro Zulian
Anzeige

Erst die Neustrukturierung im Verein, bei dem nun wieder ein Sportchef gesucht wird. Dann - der erste Hammer - der Abgang von Pascal Kesseli als CEO der FC St.Gallen Event AG. Schon am Montag übten Skeptiker und Fans Kritik am Kurs des Vereins. Am Dienstag dann der nächste Knall: Verwaltungsrat Michael Hüppi und auch Stadionmanager Marco Sessa reichen die Kündigung beim FC St.Gallen ein.

Kritik von Hüppi und Sessa

Bei Hüppi und Sessa bleibt es, im Gegensatz zu Kesseli, nicht beim stillen Abgang. Beide üben scharfe Kritik an seinem Verein. Hüppi: «Ich kann weder hinter dem Entscheid der Auflösung des Arbeitsverhältnisses mit Pascal Kesseli, noch hinter der Art und Weise der Umsetzung des Organigramms stehen». Sessa: «Ich möchte mir in die Augen sehen können, wenn ich vor dem Spiegel stehe.» Beide Aussagen sind keine gute Werbung für den Verein, dessen Präsident immer wieder versichert, «es gibt keine Unruhen».

Wurden Kesseli und Hüppi zum Abgang gedrängt?

Gemäss dem «Tagblatt» kommt jetzt noch brisanteres Material ans Tageslicht. Hüppis wie auch Kesselis Abgang seien «gemäss gut informierter Quellen» nicht freiwillig gewesen. Ausserdem sei die Beendigung des Arbeitsverhältnisses mit Pascal Kesseli im Verwaltungsrat nie traktandiert gewesen. Man habe Hüppi darüber informiert, dass sich der FCSG von Pascal Kesseli trennen werde und dass Ex-Präsident Dölf Früh und ein anderer Aktionär Hüppi an der nächsten Generalversammlung nicht mehr im Amt bestätigen würden. So soll Hüppi vom Verein nahegelegt worden sein, sich besser per sofort aus dem Gremium zu verabschieden.

Maulkorb Ja und Nein

Am Montagabend war Pascal Kesseli noch bemüht, FM1Today Auskunft zu erteilen. Er müsse allerdings noch einige Unklarheiten abklären, sagte er im Telefonat. Nach mehrmaliger Nachfrage dann die Information: Er dürfe keine Auskunft erteilen und nicht über die Hintergründe seines Abganges sprechen. Jegliche Kommunikation laufe über die FC St.Gallen Event AG. Ob man ihm einen Maulkorb verpasst habe? «Ja», antwortete Kesseli am Dienstagnachmittag. Gleichentags dementiert FCSG-Präsident Stefan Hernandez die Aussagen von Kesseli: Maulkörbe seien zu keiner Zeit verteilt worden.

Das Wichtigste in Kürze:

Am Montag, 4. September 2017, informiert der FC St.Gallen die Medien über eine Neustrukturierung im Verein. Es soll wieder ein Sportchef installiert werden. In der gleichen Mitteilung schreibt der Verein, dass Pascal Kesseli, CEO der FC St.Gallen Event AG, den Club verlässt. Tags darauf informiert Verwaltungsrat Michael Hüppi, dass auch er den Verein per sofort verlässt. Einige Zeit später bestätigt der Verein den freiwilligen Abgang Hüppis. Er könne nicht hinter der Auflösung des Arbeitsverhältnisses mit Pascal Kesseli stehen, teilte der Ex-Espen-Präsident mit. Nur Stunden später der nächste Knall: Marco Sessa, Leiter Stadionbetrieb und Infrastruktur, nimmt den Hut. Auch bei ihm klingt es ähnlich: «Ich möchte mir in die Augen sehen können, wenn ich vor dem Spiegel stehe. Das kann ich jetzt nicht.»

veröffentlicht: 6. September 2017 05:46
aktualisiert: 6. September 2017 08:25
Quelle: saz

Anzeige
Anzeige