«Wembley verstummte und kniete vor Italien nieder»
«Football's coming home»: Mit dem EM-Titel hätte der Fussball endlich ins Mutterland des Fussballs zurückkehren sollen – wieder war es nichts mit einem englischen Triumph. Nach dem Sieg der «Azzurri» greift die italienische Gazzetta dello Sport das Motto der Engländer auf und macht es sich zu eigen. «Denn auch in Italien ist der Fussball zu Hause, und das ist ein schönes, blaues Zuhause. Wir sind auf dem Dach Europas, wir kommen unter dem wachsamen Auge von Präsident Mattarella nach 53 Jahren nach Hause und wir tun es genau am Tag des 39. Jahrestages des WM-Triumphs in Spanien», jubiliert die renommierte Sportzeitung.
Die «Three Lions» seien gezähmt und in Welpen verwandelt worden, schreibt das Blatt weiter, das die «Glanzleistung» des Torhüters Gianluigi Donnarumma hervorhebt.
La Republicca findet: «Zoff, Riva, Rivera und Mazzola haben ihre würdigen Erben gefunden. Nach 53 Jahren zermürbenden Wartens kehrt Italien endlich auf den Thron Europas zurück.» «Football's coming home» werde weiterhin ein Traum bleiben, analysiert die Zeitung. Die Realität sei nun «Football's coming Rome».
«Wembley verstummte und kniete vor Italien nieder», freut sich der Corriere della Sera: Italien habe gewonnen, «weil es mehr Herz und Seele und ein Temperament aus Stahl hatte».
«Der ultimative Todeskampf», titelt der Telegraph. «Das Land weinte, als Gareth Southgates Männer in einem epischen, herzzerreissenden Elfmeterschiessen gegen Italien verloren», befindet der Daily Mirror. «Der Elfmeter-Hoodoo der Three Lions kehrte zurück, um sie erneut heimzusuchen.» The Daily Mail befindet: «Es endete alles in Tränen.»
Besonders ans Herz ging den Engländern die Reaktion des kleinen Prinzen George, der nach anfänglicher Euphorie am Boden zerstört war. Der Guardian berichtet aus dem Umkleideraum der Spieler. Dort sei die Stimmung nach dem Spiel düster gewesen, bevor Prinz William persönlich vorbeigekommen sei und Zuspruch gespendet habe.
(red.)