Parallel-Slalom

Bronze für Loïc Meillard – herbe Kritik an der Rennstrecke

16.02.2021, 22:07 Uhr
· Online seit 16.02.2021, 13:52 Uhr
Loïc Meillard lässt seiner ersten WM-Medaille innert 24 Stunden die zweite folgen. Der Romand, tags zuvor mit Kombi-Bronze, wird auch bei der Parallel-Premiere Dritter. Gold geht an Mathieu Faivre.
Anzeige

Meillard, der in der morgendlichen Qualifikation auf einem anderen Hang überlegen Bestzeit aufgestellt hatte, zeigte sich auch in der Entscheidung bestechend sicher. Er setzte sich im Achtelfinal gegen den Russen Iwan Kusnezow überaus deutlich, danach im Viertelfinal gegen den Deutschen Linus Strasser sicher durch.

Im Halbfinal jedoch musste sich der 24-jährige Walliser dem Kroaten Filip Zubcic um zwei Hundertstel geschlagen geben. Den ersten Lauf dieses Duells hatte der Westschweizer noch klar dominiert. Er war um acht bis neun Zehntel vor Zubcic im Ziel. Doch gemäss Reglement beträgt der Maximalvorsprung zur Halbzeit nur eine halbe Sekunde. Im zweiten Run konnte der Kroate das Blatt noch ganz knapp wenden.

Die achte Medaille für Swiss-Ski während dieser WM

Meillard fing sich schnell wieder. Im kleinen Final liess er dem Deutschen Alexander Schmid das Nachsehen, womit er für die achte Medaille von Swiss-Ski in Cortina sorgte.

Wie Meillard hatte auch Marco Odermatt die Qualifikation überstanden. Doch der Nidwaldner war seinerseits im Achtelfinal um die Winzigkeit von einem Hundertstel am Italiener Luca De Aliprandini gescheitert.

Ein Kurs schneller gesteckt als der andere

Von mehreren Fahrerinnen und Fahrern wurde das Rennen im Nachhinein kritisiert – da der rote Kurs offensichtlich schneller gesteckt wurde. Auch in den sozialen Medien äussern sich die User kritisch.

Federica Brignone spricht vom unfairsten Rennen ihres Lebens. Wendy Holdener zeigte sich gegenüber dem SRF nicht verärgert über den Kurs – sie habe getan, was sie habe tun können. Der Rest sei Sache der Rennleitung. Holdener schied im Viertelfinal gegen die Amerikanerin Paula Moltzan aus. Eine weitere Enttäuschung für die 27-jährige aus Unteriberg, die noch in der Qualifikation am Morgen auf einem anderen Hang überlegen Bestzeit gefahren war.

Beklagt hat sich auch Ex-Ski-Fahrer und neuer Ski-Experte in Deutschland Felix Neureuther – er telefonierte während des Kommentierens gar dem FIS-Chef Markus Waldner. Dieser hatte erst keine Funkverbindung über WhatsApp klappte es dann aber. 

Waldner rechtfertigte sich, dass es ja zwei Läufe gebe und der Sieger des ersten Laufes mit einem Vorsprung in den zweiten gehe. Das konnte Neureuther nicht beruhigen, denn es gibt maximal nur eine halbe Sekunde Vorsprung: «Das reicht nicht. Man kann Fehler machen, aber man muss reagieren. Es ist nicht gerecht.»

(red./SI)

veröffentlicht: 16. Februar 2021 13:52
aktualisiert: 16. Februar 2021 22:07
Quelle: sda

Anzeige
Anzeige