Bronze für Loïc Meillard – herbe Kritik an der Rennstrecke
Meillard, der in der morgendlichen Qualifikation auf einem anderen Hang überlegen Bestzeit aufgestellt hatte, zeigte sich auch in der Entscheidung bestechend sicher. Er setzte sich im Achtelfinal gegen den Russen Iwan Kusnezow überaus deutlich, danach im Viertelfinal gegen den Deutschen Linus Strasser sicher durch.
Im Halbfinal jedoch musste sich der 24-jährige Walliser dem Kroaten Filip Zubcic um zwei Hundertstel geschlagen geben. Den ersten Lauf dieses Duells hatte der Westschweizer noch klar dominiert. Er war um acht bis neun Zehntel vor Zubcic im Ziel. Doch gemäss Reglement beträgt der Maximalvorsprung zur Halbzeit nur eine halbe Sekunde. Im zweiten Run konnte der Kroate das Blatt noch ganz knapp wenden.
Die achte Medaille für Swiss-Ski während dieser WM
Meillard fing sich schnell wieder. Im kleinen Final liess er dem Deutschen Alexander Schmid das Nachsehen, womit er für die achte Medaille von Swiss-Ski in Cortina sorgte.
Wie Meillard hatte auch Marco Odermatt die Qualifikation überstanden. Doch der Nidwaldner war seinerseits im Achtelfinal um die Winzigkeit von einem Hundertstel am Italiener Luca De Aliprandini gescheitert.
Ein Kurs schneller gesteckt als der andere
Von mehreren Fahrerinnen und Fahrern wurde das Rennen im Nachhinein kritisiert – da der rote Kurs offensichtlich schneller gesteckt wurde. Auch in den sozialen Medien äussern sich die User kritisch.
.@fisalpine coming up with the rules for this parallel race be like #Cortina2021 pic.twitter.com/FPuMMnczRA
— Harry Craig (@hazcraig16) February 16, 2021
#Cortina2021 ach komm löscht das Format
— Jürg👀 (@JuergLippuner) February 16, 2021
Da muss @fisalpine aufpassen, den Sport nicht komplett der Lächerlichkeit preis zu geben. Ich hab @srfsport ausgemacht und bin dann am Donnerstag wieder dabei, wenns um Sport geht. #Cortina2021 #FIS @swissskiteam
— Tom Berger (@TomCBerger) February 16, 2021
Das ist einfach ein Witz... #Cortina2021 #srfski
— Rafael (@Rafael_Nala) February 16, 2021
Kombinations- u. Parallelwettbewärb chame streyche #cortina2021
— Beat Ryser (@BeatRyser) February 16, 2021
Federica Brignone spricht vom unfairsten Rennen ihres Lebens. Wendy Holdener zeigte sich gegenüber dem SRF nicht verärgert über den Kurs – sie habe getan, was sie habe tun können. Der Rest sei Sache der Rennleitung. Holdener schied im Viertelfinal gegen die Amerikanerin Paula Moltzan aus. Eine weitere Enttäuschung für die 27-jährige aus Unteriberg, die noch in der Qualifikation am Morgen auf einem anderen Hang überlegen Bestzeit gefahren war.
Beklagt hat sich auch Ex-Ski-Fahrer und neuer Ski-Experte in Deutschland Felix Neureuther – er telefonierte während des Kommentierens gar dem FIS-Chef Markus Waldner. Dieser hatte erst keine Funkverbindung über WhatsApp klappte es dann aber.
Waldner rechtfertigte sich, dass es ja zwei Läufe gebe und der Sieger des ersten Laufes mit einem Vorsprung in den zweiten gehe. Das konnte Neureuther nicht beruhigen, denn es gibt maximal nur eine halbe Sekunde Vorsprung: «Das reicht nicht. Man kann Fehler machen, aber man muss reagieren. Es ist nicht gerecht.»
(red./SI)