Langlauf

Dario Cologna: «Schauen, was möglich ist»

12.03.2021, 16:08 Uhr
· Online seit 12.03.2021, 16:05 Uhr
Der Weltcup-Final im Oberengadin ist für die Schweizer Langläufer ein Saison-Abschluss, der nochmals neue Kräfte freimacht. Die Erwartungen sind unterschiedlich.
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Eine Woche nach der WM und angesichts bereits gefallener Entscheidungen im Weltcup setzt im Langlauf-Lager in der Regel ein bisschen der Blues und Kehrausstimmung ein. Ein Klassiker über 50 km am legendären Holmenkollen soll diesen normalerweise vertreiben. In diesem Jahr ist corona-bedingt für einmal alles anders - und aus Schweizer Sicht ausgesprochen erfreulich.

«Riesige Freude», «meine Lieblingsrennen im Weltcup» und ähnlich tönt es bei den Läuferinnen und Läufern von Swiss-Ski. Sie kommen zum Abschluss der internationalen Saison unverhofft zu einem weiteren Heimrennen. Am Samstag steht in Silvaplana ein Klassisch-Rennen über 15 respektive 10 km mit Massenstart im Programm, am Sonntag eine Verfolgung in der Skating-Technik mit den Rückständen vom Samstag.

Auf der leicht modifizierten - sprich: schwieriger gemachten - Strecke des Engadin Skimarathon absolvieren die Frauen 30 km mit Start in St. Moritz, die Männer 50 km mit dem traditionellen Startort Maloja. «Ich freue mich über diesen Final zuhause», sagt der jeweils vierfache Olympia- und «Engadiner»-Sieger Dario Cologna. «Es ist super, dass sie das so kurzfristig übernommen haben.»

Sprint-Entscheidungen zu erwarten

Sportlich gibt sich der am Donnerstag 35 Jahre alt gewordene Bündner vorsichtig: «Ich werde schauen, was möglich ist.» Die Konkurrenz mit den Überfliegern Johannes Hösflot Klaebo und Alexander Bolschunow an der Spitze ist natürlich hochkarätiger als beim Volkslauf. Cologna rechnet am Samstag und Sonntag mit kleinen Abständen und «eher einem Sprint». Die grosse Frage vor dem 50er ist, ob einer den Alleingang wagt. Da Gegenwind und eventuell Schneefall vorhergesagt sind, scheint das eher unwahrscheinlich.

Auch Roman Furger ist bereits dreifacher Sieger am «Engadiner». Für den Urner wird wichtig sein, in der von ihm weniger geliebten Klassisch-Technik am Samstag nicht zu viel Zeit zu verlieren. Wie bereits die ganze Saison fand er an der WM seine Bestform nicht. Jason Rüesch überzeugte hingegen in Oberstdorf auf der ganzen Linie. «Ich laufe zum ersten Mal im Weltcup ein Rennen von A nach B», freut sich der 26-jährige Davoser. Solche gibt es auf dieser Stufe nur noch ganz selten. «Es wäre schön, wenn ich meine WM-Form bestätigen und zweimal in die Top 15 laufen könnte.»

Das ist auch für Nadine Fähndrich zumindest über 10 km realistisch. Die eher leichte Strecke ohne steile Anstiege könnte auf die WM-Zweite im Teamsprint zugeschnitten sein, vor allem wenn sie in einer grösseren Gruppe mithalten und dann ihre Sprintstärke ausspielen kann. Die 30 km, noch dazu im Skating, dürften aber für sie zu lang sein, obwohl sie bei ihrer einzigen Teilnahme 2018 den Skimarathon gewann.

veröffentlicht: 12. März 2021 16:05
aktualisiert: 12. März 2021 16:08
Quelle: sda

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