Langlauf

Ein Sieg mit Ansage: Fähndrich mit erstem Weltcupsieg

· Online seit 19.12.2020, 21:40 Uhr
Nadine Fähndrich feiert beim Sprint-Weltcup in der Skating-Technik in Dresden ihren ersten Weltcupsieg. Die 25-jährige Luzernerin ist am Elbufer von A bis Z die Stärkste.
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Eigentlich ist der Sprint in der sächsischen Metropole eine äusserst stimmungsvolle Angelegenheit, eingebettet in den traditionellen Weihnachtsmarkt. In Zeiten von Corona ist natürlich alles anders, doch Nadine Fähndrich hatte ein paar Tage vor dem Fest dennoch viel Grund zum Feiern.

Die Läuferin aus Eigenthal am Fuss des Pilatus war in Abwesenheit der Schwedinnen, Norwegerinnen und Finninnen eine der grossen Favoriten - und füllte diese Rolle selbstbewusst und souverän aus. Vor einer Woche hatte sie sich in Davos noch über den 4. Platz und ein Zögern in der Zielkurve geärgert und gemeint, sie habe «heute den ersten Sieg vergeben». In Dresden war von einem Zögern nichts mehr zu sehen.

So souverän wie es von aussen aussah, war es für Fähndrich aber gar nicht. «Ich fühlte mich im Prolog recht unsicher und wäre sogar fast gestürzt», verrät sie im Gespräch mit Keystone-SDA. Aus diesem Grund habe sie dann auch eher defensiv den vierten Viertelfinal-Heat ohne allzu starke Gegnerinnen gewählt, auch wenn dies den zweiten Halbfinal - und damit weniger Erholungszeit vor dem Final - bedeutete. «Ich dachte, ich fühle mich mit jedem Heat sicherer.» Am Ende lief sie aber immer an der Spitze vorne weg.

Auch im Final: Fähndrich und ihre Teamkollegin Laurien van der Graaff, die am Ende Fünfte wurde, machten früh Tempo. Am Ende holten die Amerikanerin Sophie Caldwell und die Slowenin Anamarija Lampic noch etwas auf, doch die Luzernerin liess nichts anbrennen und lief von der Spitze aus als Erste ins Ziel.

Erst dritte Schweizer Siegerin

Fähndrich ist erst die dritte Schweizer Langläuferin, die im Weltcup triumphiert. Evi Kratzer 1987 in Calgary über 10 km und Van der Graaff im Dezember 2017 in Lenzerheide und im Januar 2018 in Seefeld im Sprint hatten dies zuvor geschafft. «Ich würde mich aber nicht weniger freuen, wenn es vorher schon zehn Schweizer Siegerinnen gegeben hätte», meint die Zentralschweizerin lachend.

Es ist sozusagen ein Erfolg mit Ansage. Natürlich profitierte Fähndrich von der Abwesenheit der starken Nordländerinnen, doch sie lief am Ende der vergangenen Saison auch auf deren Territorium in Trondheim und Drammen erstmals aufs Sprint-Podest. Sie steigerte sich in den letzten Jahren kontinuierlich - von konstanten Viertelfinal-Qualifikationen zur regelmässigen Finalteilnehmerin und nun zur Siegläuferin. Mit den Plätzen 10, 4 und 1 in den drei Sprints dieser Saison übernahm sie die Führung in der Sprint-Gesamtwertung.

In ihrem Schatten gelang auch der 24-jährigen Alina Meier mit dem 14. Rang das Karriere-Bestresultat. Und im Teamsprint ist dem Duo Fähndrich/Van der Graaff am Sonntag ein weiterer Sieg zuzutrauen. Im Januar beim letzten Teamsprint in Dresden wurden sie in einer Zentimeter-Entscheidung nur von den Schwedinnen geschlagen - die nun ja nicht da sind.

Riebli und Schaad in den Top 10

Bei den Männern überstanden sogar vier Schweizer die Qualifikation, spätestens im Halbfinal war aber für alle Endstation. Für Janik Riebli (9.) und Roman Schaad (10.) gab es aber Top-Ten-Platzierungen. Jovian Hediger (15.) und Valerio Grond (19.), der vor einer Woche bei seinem Weltcup-Debüt als Sechster brilliert hatte, schafften es in die Top 20.

Der Sieger hiess gleich wie in Davos: Federico Pellegrino aus Italien.

veröffentlicht: 19. Dezember 2020 21:40
aktualisiert: 19. Dezember 2020 21:40
Quelle: sda

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