Gut-Behrami büsste im ersten und aufgrund der schlechten Wetterprognosen vielleicht einzigen Probelauf zum Speed-Auftakt in den Olympia-Winter mehr als drei Sekunden auf die Schnellsten ein und zog, schwer ausser Atem, wortlos von dannen. Aus dem Umfeld von Swiss-Ski hiess es, die 30-Jährige leide seit mehreren Wochen in Schüben und habe im November nur fünfmal trainiert.
Derweil überzeugte Joana Hählen auf der aufgeweichten, intensiv mit Wasser bearbeiteten und nicht auf Weltcup-Standard befindlichen Piste mit der drittbesten Zeit. Hählen war gut eine halbe Sekunde langsamer als Sofia Goggia. Die italienische Kugelverteidigerin, die die letzten vier Abfahrten gewonnen hat, zu denen sie angetreten ist, trotzte den Bedingungen mit der Bestzeit. Ilka Stuhec war mit drei Zehnteln Rückstand die Zweitschnellste.
Die nächstbesten Schweizerinnen folgten in den Rängen 18 (Corinne Suter), 20 (Jasmine Flury) und 24 (Priska Nufer). Gut-Behrami wurde als 29. so weit hinten gelistet wie letztmals Anfang 2019 in Garmisch in einem Training.
Mikaela Shiffrin, die am Sonntag in Killington den Slalom gewonnen hat, tastete sich als 17. ans hohe Tempo heran. Petra Vlhova, Gut-Behramis zweite harte Konkurrentin im Kampf um den Gesamtweltcup, verzichtet wie Michelle Gisin auf die Rennen in Lake Louise.