Langlauf

Kaum Schweizer Podestplätze beim Weltcup in Davos

14.12.2019, 08:12 Uhr
· Online seit 14.12.2019, 07:35 Uhr
Mit dem ersten Heimsieg von Dario Cologna in Davos dürfte es auch dieses Jahr nichts werden. Beim Bündner gibt es zu viele offene Fragen. Dennoch gibt er sich vorsichtig optimistisch.
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Dario Cologna fühlt sich nach den Problemen mit der Wade vor zwei Wochen wieder fit und in Form. Für die Skating-Rennen am Samstag (Sprint) und Sonntag (15 km mit Einzelstart) sieht er keine körperlichen Beeinträchtigungen mehr. Dazu präsentiert sich Davos in prächtig-winterlichem Weiss. Alles ist angerichtet für ein Langlauf-Fest - auch wenn ein Schweizer Podestplatz eine ziemliche Überraschung wäre.

Um auf einen solchen hoffen zu können, gibt es bei Cologna einfach zu viele Fragezeichen. «Die Probleme mit der Wade kamen natürlich schon in einem blöden Moment», ärgert sich der 33-jährige aus dem Val Müstair. Nach dem Klassisch-Sprint in Kuusamo (58.) reiste er vorzeitig nach Davos zurück.

Nach dem enttäuschenden letzten Winter hatten Cologna und seine Trainer in diesem Sommer diverse kleine Anpassungen vorgenommen. Der Grund für den akuten Husten, der ihn nach gewissen Rennen plagte, wurde in der Magensäure gefunden. Er soll durch eine leicht umgestellte Ernährung («weniger Wein», so Cologna augenzwinkernd) und Säureblocker bekämpft werden. Im Training wurde etwas mehr Wert auf härtere Einheiten und schnelle Sprints gelegt. «Ob die Umstellungen etwas bewirken, werden wir erst bei der Tour de Ski sehen», sagt Cologna.

Mit dem Zwicken in der Wade sollen sie aber nichts zu tun haben. «Ich hatte zwei Jahre keine Probleme mehr mit der Wade», betont der vierfache Olympiasieger. «Auch bei Läufen im Frühling, als die Belastung am intensivsten war, ging es sehr gut.» In den vergangenen zwei Wochen konnte er im Skating-Stil gut und klassisch noch ohne die letzte Intensität trainieren. Gut, wird im Landwassertal in der freien Technik gestartet.

Zwar wird Cologna erstmals seit vier Jahren auch im Sprint wieder antreten, der Fokus liegt aber im Distanzrennen am Sonntag. Der Sprint ist quasi der Prolog, weil er seit zwei Wochen keinen Wettkampf mehr bestritten hat. Zudem bestreitet er ihn als Vorbereitung auf die Tour de Ski. Die Qualifikation für die Viertelfinals wäre ein unerwarteter Erfolg. So ist Jovian Hediger im Sprint das heisseste Eisen der Schweizer Männer. Der nächste Woche 29 Jahre alt werdend Waadtländer gibt die Halbfinals als Ziel an. «Insgeheim hoffe ich aber auf den Final.»

Dario Cologna hat sich für den Sonntag einen Top-Ten-Platz vorgenommen. In Vorbereitungsrennen in Skandinavien lief er im Bereich des Schweden Jens Burman - und der belegte im Weltcup die Plätze 15, 14 und 7.

Einiges möglich für Fähndrich und van der Graaff

Bei den Frauen sind die Schweizerinnen eher im Sprint für Topresultate gut. Laurien van der Graaff, die in Davos schon zweimal im Final gestanden hat, weiss nach ihrem komplizierten, von Rücktrittsgedanken geprägten Sommer nicht, wo sie steht. Die Davoserin will sich keinen Druck machen, ist aber durchaus für eine Halbfinalqualifikation gut.

Dasselbe gilt für Nadine Fähndrich, die van der Graaff vergangene Saison als beste Schweizer Sprinterin abgelöst hat. Die Luzernerin hofft, beim schmerzhaften letzten Aufstieg von den Heimfans «raufgepusht» zu werden und allenfalls den 7. Platz vom Vorjahr noch zu verbessern. Auf die Finalqualifikation versteifen will sie sich aber nicht. «Ich bin schon jetzt ziemlich nervös», gab sie am Freitag zu. «Ich muss zuerst den Prolog und dann Lauf für Lauf nehmen. Wenn ich mich schon auf den Final konzentrieren würde, käme es nicht gut. Aber wenn ich das umsetze, was ich kann, liegt der Final sicher drin.»

veröffentlicht: 14. Dezember 2019 07:35
aktualisiert: 14. Dezember 2019 08:12
Quelle: sda

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