In der Qualifikation fanden die ZSC Lions unter Ersatz-Coach Hans Kossmann immer wieder Wege, dominierte Spiele mit einem Tor Unterschied zu verlieren. In den Playoffs ist alles anders: Vier der fünf Siege hintereinander feierten die Lions mit nur einem Goal Unterschied.
Aber auch in anderen Bereichen sind die ZSC Lions im Vergleich zur verkorksten Qualifikation nicht mehr wieder zu erkennen. In den 50 Runden der Regular Season gelang den ZSC Lions kein einziger Shorthander - in den Playoffs nun aber schon drei entscheidende (nach den zwei in Zug zum ersten Auswärtssieg). In der 43. Minute zogen drei Zürcher in Unterzahl gegen nur einen Berner Verteidiger los; Ronalds Kenins realisierte das Siegtor zum 3:2. Für Kenins war es das dritte Playoff-Goal. In der Qualifikation hatte er nur einmal getroffen.
«Was soll ich sagen?», scherzte Kenins. «Ich habe die Tore einfach für die Playoffs aufgespart.»
Kenins sprach aber auch vom eminent wichtigen ersten Schritt in Richtung Finale. Die Zürcher strotzen vor Selbstvertrauen. «Bei fünf gegen fünf Spieler auf dem Eis, sind wir die bessere Mannschaft», ist Kenins überzeugt.
Die Berner sehen das natürlich nicht so. «Wir haben verdient verloren, weil wir schlecht gespielt haben», stellte Berns Verteidiger Eric Blum fest. «Wir leisteten uns viel zu viele Fehler. Allen Zürcher Chancen und Toren gingen Fehler von uns voraus. Die Lösung ist ganz einfach: Wir müssen zurück zu unserem Spiel finden, dann finden wir auch zurück in die Serie.»
Ähnlich sieht es Roman Untersander, der mit dem Ausgleich zum 2:2 die Berner wieder hoffen liess. «Es ist nicht viel passiert. Die ZSC Lions spielten gut. Und das überraschte uns sicher nicht. Sie schafften jetzt ein erstes Break. Jetzt liegt es an uns, dieses Break zurückzuholen.»