Luca Ceredas klares Votum gegen zehn Ausländer
Die Absage des Traditionsturniers schmerzt den dienstältesten, aber zugleich jüngsten NLA-Coach (ausser SCB-Interimscoach Mario Kogler) sehr, denn die Erinnerungen an das gelungenen Auftritt im letzten Jahr mit den begeisterten Ambri-Fans ist noch sehr lebendig. «Ich habe immer noch Hühnerhaut», erzählt der 39-jährige Tessiner im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Es ist traurig, aber das passt zur aktuellen Situation mit dem Coronavirus.»
Nicht nur wegen Corona kämpfen viele Schweizer Klubs mit grossen finanziellen Problemen. Eine Erhöhung der Ausländerzahl auf zehn pro Verein ist für Cereda aber der falsche Weg. Zum einen glaubt er nicht, dass dies tatsächlich zu einer Reduktion der Lohnsumme führt. «Wir würden die zusätzlichen vier oder sechs Ausländer in die zweite oder dritte Linie setzen, und wenn ich die Bandbreite sehe, was unsere Spieler da jetzt verdienen, kostet uns ein Ausländer mit Nebenkosten wie Auto, Wohnung, Flüge oder Krankenkasse mehr», glaubt der ehemalige Erstrunden-Draft der Toronto Maple Leafs, der wegen eines wenig später entdeckten angeborenen Herzfehlers seine Spielerkarriere aber schon mit 25 Jahren beendete. Vor allem aber fürchtet er, dass mit so vielen Ausländern die Identität der Klubs verloren geht.
Cereda hofft vielmehr, dass ein Financial Fairplay oder Salary Cap die zu hohen Spielerlöhne eindämmen könnte und zeigt sich auch offen für eine geschlossene Liga ohne Absteiger. «Ich weiss nicht, ob wir schon so weit sind», sagt er. «Aber ich glaube, mit guter Kommunikation und mit guten Beispielen werden die Fans es verstehen und uns die nötige Unterstützung geben.»