Davos

Spengler Cup auf der Kippe: «Spieler dürfen nicht einreisen»

05.09.2020, 06:45 Uhr
· Online seit 05.09.2020, 06:44 Uhr
Obwohl Grossanlässe schon bald wieder erlaubt sind, ist die Durchführung des Spengler Cup in Davos weiter ungewiss. Dies insbesondere, weil die ausländischen Teams nicht einreisen könnten.
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«Es ist momentan ein Auf und Ab», sagt Marc Gianola, Geschäftsführer des Hockey Club Davos. Die schwankende epidemiologische Lage führe dazu, dass der Spengler Cup dieses Winters noch immer auf wackligen Beinen stehe. «Alle zwei Wochen machen wir uns bei unserer OK-Sitzung grosse Gedanken darüber, wie wir die 94. Austragung des Spengler Cups über die Bühne bringen könnten.»

3500 statt 6300 Fans

Unter strengen Auflagen dürfen Grossveranstaltungen ab dem 1. Oktober wieder durchgeführt werden. In Sportstadien gilt eine Sitzplatz- und Maskenpflicht und die Kapazität ist auf zwei Drittel der Plätze begrenzt. Für den Spengler Cup bedeutet dies: Nur 3500 statt 6300 Fans dürften die Spiele besuchen. «Das bedeutet, dass wir nur Besitzer von Dauerkarten ins Stadion lassen könnten», sagt Gianola gegenüber FM1Today.

Diese Massnahme sei tragbar – auch finanziell. Viel mehr Sorgen bereiten dem HC Davos die Einreisebeschränkungen für die ausländischen Teams. Die russischen Spieler dürfen aktuell nicht in die Schweiz einreisen, für die Finnen und Kanadier gilt eine zweiwöchige Quarantänepflicht. «Das geht im Profi-Eishockey nicht, dass eine Mannschaft vor und nach dem Turnier in Quarantäne gehen muss.» Mögliche Szenarien seien nun, im Modus mit fünf statt sechs Teams zu spielen oder mehr Schweizer Mannschaften einzuladen. «Oder aus Ländern, bei denen die Einreise unproblematisch ist.»

Fällt die Party aus?

Auch die Party im Festzelt müsste diesen Dezember wohl gestrichen werden. Das hängt laut Gianola vom Gastro-Schutzkonzept ab. «Der Fanzelt-Besucher ist aber sowieso eher ein Stehplatz-Fan. Wenn es keine Stehplätze gibt, wird es auch weniger feiernde Fans in Davos geben.»

Ende September will das OK den Spengler Cup entweder komplett absagen oder beschliessen, ihn weiter zu planen. «Die Unsicherheit ist gross. Es ist schwierig, zu sagen, ob es sich lohnt, das Risiko einzugehen.» Auch bei einem positiven Entscheid Ende September ist eine Absage laut Gianola noch möglich – auch kurzfristig.

Eine Corona-Impfung oder eine Runtersetzung der Quarantänezeit für die ausländischen Teams würde dem Spengler Cup in die Karten spielen. Eine komplette Absage würde dem HCD aber auch nicht das Genick brechen, wie Gianola sagt. Dies dank der Covid-Kredite des Bundes. Das Defizit für dieses Jahr betrage zwischen drei und fünf Millionen Franken.

(bon/lag)

veröffentlicht: 5. September 2020 06:44
aktualisiert: 5. September 2020 06:45
Quelle: FM1Today

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