Ski alpin

Urs Lehmann: «Wir wollen den Pokal in der Schweiz behalten»

21.10.2021, 21:45 Uhr
· Online seit 21.10.2021, 20:05 Uhr
Urs Lehmann glaubt vor seiner 14. Saison als Präsident von Swiss-Ski an die Stärke seines Teams. Er spricht davon, als nun zweimalige Skination Nummer 1 «den Pokal in der Schweiz behalten» zu wollen.
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Man starte aus der Pole-Position, «was gleichzeitig auch heisst, dass wir die Gejagten sind». Es gelte, so Urs Lehmann, auf der Hut zu sein, seien doch gerade die Österreicher in der zweiten Hälfte der letzten Weltcup-Saison «sehr stark» aufgekommen. «Sie sind uns auf den Fersen.» Der Aargauer spricht im Interview mit Keystone-SDA davon, dass es nach sieben Monaten ohne Wettkämpfe nun wieder «kribbelt» vor dem Saisonauftakt am Wochenende in Sölden.

Lehmann gibt zu bedenken, dass Covid-19 eine Herausforderung war «und weiterhin bleiben wird». Gleichzeitig freut er sich darauf, «dass wir bei den Rennen in der Schweiz wieder Zuschauer zulassen können. Das ist schon ein massiver Schritt vorwärts. Der Sport lebt von den Fans.»

Nicht-Wahl ist abgehakt

Dass er im vergangenen Juni nicht zum Präsidenten des Skiweltverbandes FIS gewählt worden ist, hat der 52-Jährige abgehakt: «Ich hätte es gerne gemacht, aber ich bin über die Nicht-Wahl absolut nicht traurig und in meiner jetzigen Situation alles andere als unglücklich.»

Über seinen siegreichen Konkurrenten und jetzigen FIS-Präsidenten Johan Eliasch sagt Lehmann: «Die FIS befindet sich nun gerade im Umbruch, vieles ist ungewiss. Das ist aber normal, denn einem neuen Präsidenten muss man Zeit geben. Vier Monate sind dafür noch zu wenig. Seine Handschrift muss aber nächsten Frühling lesbar sein.»

Der Aargauer kündigte aber an, sich als neu gewähltes FIS-Vorstandsmitglied stark einbringen zu wollen. Dass er nicht zu den ersten Ansprechpersonen des schwedisch-britischen Doppelbürgers Eliasch gehört, versteht Lehmann: «Umgekehrt wäre das auch so gewesen.»

«Die alpine Kombi ist tot»

Ebenfalls engagiert ist der Swiss-Ski-Präsident in der FIS-Arbeitsgruppe, die Innovationen im Alpin-Bereich der FIS aufgleisen soll. Das sei grundsätzlich eine gute Sache und nötig. «Aber man spürt im Moment noch Unsicherheiten, wer für was schauen soll. Das Problem mit dem Zeitzuschlag bei den Parallelrennen ist noch nicht gelöst», kritisiert Lehmann im Keystone-SDA-Interview. Dies sei - acht Monate nach den stark kritisierten WM-Rennen - «einer Organisation wie der FIS unwürdig.» Er wünschte sich, die besagte Arbeitsgruppe befände sich «schon mehr im Vorwärtsmodus».

Des weiteren bedauert der ehemalige Abfahrts-Weltmeister, dass die alpine Kombination definitiv nicht mehr zu retten ist. «Die Kombi ist tot.» Hingegen befürwortet er ganz klar, dass pro vier Jahre schon bald eine zusätzliche WM stattfinden soll. Denn: «Unser Sport hat an Attraktivität gewonnen. Deshalb sollten wir das Momentum nutzen.» Ob die WM 2027 wie erhofft in Crans-Montana wird stattfinden können, dafür ist Lehmanns Gefühl allerdings nicht mehr ganz so gut wie noch vor einem Jahr. Der Grund dafür «ist die Konsequenz des Wandels, der bei der FIS momentan im Gang ist».

veröffentlicht: 21. Oktober 2021 20:05
aktualisiert: 21. Oktober 2021 21:45
Quelle: sda

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