Wegen offener Rechnungen kein Weltcupfinale?

· Online seit 11.03.2017, 14:04 Uhr
Im südkoreanischen Pyeonchang sollte im Moment das Ski-Weltcupfinale der Parasportler stattfinden. Leider konnte die Trainingsabfahrt am Freitag nicht durchgeführt werden. Dies weil die Gondelbahn nicht in Betrieb war. Wie mehrere Athleten auf Facebook mitteilen, hätten die Organisatoren beim österreichischen Seilbahnhersteller noch offene Rechnungen. Doppelmayr bestreitet diese Aussage.
Lara Abderhalden
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«Heute leider kein Abfahrtstraining, weil die Gondelbahn von Doppelmayr wegen nicht bezahlter Rechnungen der Organisatoren nicht gelaufen sind», schreibt ein Coach des Schweizer Paralympic Teams in den sozialen Medien. Auch das deutsche Para Skiteam kann den Ausfall der Trainingsabfahrt nicht verstehen. Nach einstündiger Hin- und Rückreise sei das Training ausgefallen und dies nur aufgrund angeblich nicht beglichener Rechnungen der Organisatoren, heisst es auf ihrer Facebookseite.

«Kein Scherz», kommentiert das Österreichische Behindertensport-Skiteam:

«Klingt komisch, ist aber so», schreibt der österreichische Behindertensportler Markus Salcher auf seiner Facebookseite. Dazu postet er ein Bild von sich mit ratlosem Blick vor der Gondelbahn: «Ein fettes Dislike für Pyeongchang 2018.»

Die Behindertensportlerinnen und -Sportler sind im Moment in Pyeongchang. Dort finden Testwettkämpfe für die Paralympischen Spiele in einem Jahr statt. Diese Testwettkämpfe dienen den Behindertensportlern zugleich als Weltcupfinale. Die Bedingungen am Mittwoch waren perfekt. Das Wetter stimmte, nur leider anscheinend das Geld nicht. Auch die deutsche Monoskibobfahrerin Anna Schaffelhuber kann die Absage nicht verstehen: «Kein Scherz! Das heutige Abfahrtstraining konnte bei bestem Wetter nicht stattfinden, weil die Gondel wohl nicht bezahlt und ihnen daher kurzerhand der Hahn abgedreht wurde.» Bereits ein Jahr vor den paralympischen Spielen würde es hier alles andere als gut laufen.

«Ohne Moos nix los», ergänzt der österreichische Behindertensportler Roman Rabl, «hoffen wir auf morgen». Dass bereits ein Jahr vor den Paralympischen Spielen alles schief läuft, wird von vielen Seiten kritisiert. Ausserdem kursiert das Gerücht, dass die Testwettkämpfe der Alpinen Frauen vor einer Woche nur durch Druck der FIS hätten durchgeführt werden können. Bereits da hätte es an Geldern gefehlt.

Alles nur Spekulationen, klärt nun der österreichische Seilbahnhersteller Doppelmayr auf. «Die Fakten sehen komplett anders aus. Das stimmt überhaupt nicht», sagt der Pressesprecher Ekkehard Assmann. Es gehe hier weder um offene Rechnungen noch um finanzielle Probleme: «Die Skilifte heute sind wegen eines technischen Defekts nicht gelaufen», sagt Assmann. Die Downhill-Gondel hatte Probleme mit einem Signalkabel. Deshalb konnte sie gestern nicht in Betrieb genommen werden.

«Wir haben drei Techniker vor Ort und tun alles Menschenmögliche, damit die Gondeln wieder zum Einsatz kommen und die Trainings wie geplant durchgeführt werden können», erklärt Assmann. Warum sich das Gerücht der offenen Rechnungen verbreitete, kann Ekkehard Assmann nicht verstehen. Es sei jedoch absolut nichts dran.

Am Samstag konnten nun laut Nachfrage die Trainings wie geplant durchgeführt werden.

veröffentlicht: 11. März 2017 14:04
aktualisiert: 11. März 2017 14:04
Quelle: abl

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