St.Gallen ist eine Koks-Hochburg

· Online seit 08.03.2018, 16:36 Uhr
In St.Gallen wird gekokst, was die Nase hält. Dies besagt zumindest eine europaweite Studie. Gemäss dieser ist St.Gallen auf Platz vier der meist koksenden Städte. Andere Drogen sind indes nicht so populär.
Fabienne Engbers
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Nur in Barcelona, Zürich und Antwerpen wird mehr gekokst als in St.Gallen. Die Studie des europäischen Drogen-Monitor-Zenters EMCDDA untersucht die Rückstände im Abwasser und kann so rückschliessen, in welchen Städten welche Drogen besonders oft konsumiert werden.

In St.Gallen wird vor allem gekokst

Die Daten aus St.Gallen stammen aus der Kläranlage St.Gallen Hofen, wo nebst dem Abwasser des Stadtzentrums auch jenes aus Wittenbach und Teilen von Speicher gereinigt wird. Im dortigen Abwasser wurde besonders viel Kokain gefunden, 821 Milligramm pro 1000 Personen pro Tag. Spitzenreiter bei den Koksern ist laut der Studie Barcelona, Zürich folgt auf Platz 2. In den vergangenen Jahren war jeweils London auf dem Spitzenplatz, Zürich war jeweils unter den Top 5, St.Gallen unter den Top 15. Schaut man auf eine interaktive Karte, zieht sich eine Koks-Linie durch den Kontinent, die von Italien bis nach Holland reicht. In Mitteleuropa ist der Kokain-Konsum also besonders ausgeprägt.

Andere Drogen sind weniger beliebt

Die europaweite Statistik hat nebst dem Kokain-Konsum auch jenen von Amphetamin, Crystal Meth und MDMA gemessen. Hier liegt St.Gallen weiter zurück. Die meisten Amphetamine werden in Deutschland und den Benelux-Ländern konsumiert, Spitzenreiter ist die niederländische Stadt Eindhoven. St.Gallen liegt direkt hinter Zürich auf Platz 27.

Bei den Methamphetaminen, zu denen hauptsächlich Crystal Meth gehört, liegen nebst Zürich auch Bern, Basel und Genf vor St.Gallen. Auch MDMA scheint bei den St.Gallern wenig beliebt, die Gallusstadt liegt auf dem 18. Platz. Dies, im Gegensatz zu Zürich, das beim MDMA-Konsum auf Platz vier liegt. Mit Abstand am meisten MDMA wird in Europa in Amsterdam konsumiert, danach folgt Eindhoven.

Die Studie des EMCDDA misst in allen Städten, die ihre Daten zur Verfügung stellen, den Gehalt von nachweisbaren Drogen im Abwasser und errechnet daraus den Drogenkonsum pro 1000 Einwohner in einer Stadt. Gleichzeitig wird jährlich ein Drogenbericht herausgegeben, um Tendenzen im Drogenkonsum in ganz Europa zu sammeln.
veröffentlicht: 8. März 2018 16:36
aktualisiert: 8. März 2018 16:36
Quelle: enf

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