St. Gallen sucht Durchgangsplätze für Fahrende

· Online seit 29.01.2016, 18:32 Uhr
Wegen Widerstandes der Bevölkerung findet der Kanton St.Gallen keine fest installierten Durchgangsplätze für Fahrende. Nun sollen provisorische Durchgangsplätze die Situation entschärfen. Die Gemeinden wurden aufgefordert, Standorte zu melden.
Leila Akbarzada
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«Dass in den letzten neun Jahren nicht ein einziger fest installierter Durchgangsplatz hat realisiert werden können, hat bei den Fahrenden grosse Enttäuschung und Unmut ausgelöst», heisst es in einer Mitteilung vom Freitagnachmittag. Um die Situation zu entspannen, setze der Kanton nun auf provisorische Plätze.

Provisorische Plätze bis drei Monate

Für diese provisorischen Durchgangsplätze, die bis zu drei Monate genutzt werden könnten, brauche es keine Baubewilligung. Ein Vorteil der provisorischen Plätze wäre, dass die Bevölkerung sehe, wie die Fahrenden lebten und arbeiteten, schreibt die Staatskanzlei.

Der Kanton und die Vereinigung St.Galler Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten (VSGP) habe die Gemeinden Ende Januar angeschrieben und sie gebeten, Standorte für provisorische Durchgangsplätze bis Mitte März zu melden.

Bescheidene Anforderungen

Die Anforderungen der Fahrenden an die provisorischen Durchgangsplätze seien bescheiden. Die Plätze müssten eine Fläche von rund 2500 Quadratmeter haben und Platz für 10 bis 15 Wohnwagen bieten. Ausserdem benötigten die Fahrenden provisorische Wasser- und Stromanschlüsse, mobile Toilettenkabinen und Abfall-Container.

Für die Benützung des Platzes und der Infrastruktur bezahlten Fahrende pro Tag und Wohnwagen Miete, heisst es in der Mitteilung.

veröffentlicht: 29. Januar 2016 18:32
aktualisiert: 29. Januar 2016 18:32
Quelle: sda

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