Staubern-Gondel wegen Böe abgestürzt?

03.11.2018, 07:49 Uhr
· Online seit 02.11.2018, 18:57 Uhr
Die talwärts fahrende Kabine der Luftseilbahn Frümsen-Staubern ist am Mittwoch zwölf Meter in die Tiefe gestürzt. Alles deutet darauf hin, dass die Witterungsverhältnisse Schuld am Unglück waren.
Nina Müller
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Glücklicherweise wurde beim Unglück niemand verletzt. Die talwärts fahrende Gondel der Staubernbahn hob sich am Mittwochabend aus den Seilen und stürzte zwölf Meter in die Tiefe. Die bergwärts fahrende Kabine mit acht Fahrgästen musste danach stoppen. Die Passagiere konnten alle durch die Rettungskolonne Sax abgeseilt und unverletzt in Sicherheit gebracht werden.

«Da bekommst du das Zittern in den Beinen»

Als der Unfall geschah, blies der Föhn im Rheintal. Der Betreiber der Bergbahn, Daniel Lüchinger, hat das Unglück miterlebt: «Es ging alles relativ schnell. Der Bremsvorgang war sehr laut und dann hab ich sofort gesehen, dass die Gondel nicht mehr am richtigen Platz war. Da bekommst du das Zittern in den Beinen.» Der Bahnbetrieb ist zurzeit eingestellt.

Erster solcher Vorfall für Bartholet

Die Abklärungen, wie es zu dem Unfall kommen konnte, laufen auf Hochtouren. Verantwortlich für den Gondelbau ist die Firma Bartholet. Gemäss dem Geschäftsführer Roman Bartholet, hat es in der Geschichte des Unternehmens noch nie einen solchen Vorfall gegeben.

«Wahrscheinlich war eine Böe schuld»

Deshalb wurden die Messwerte des betroffenen Mastens und der Gondel sofort analysiert. Dabei kommt Bartholet zum Schluss: Eine unerwartete Windböe muss die Gondel von unten erfasst und aus den Angeln gerissen haben. «Wir haben festgestellt, dass sich die Windgeschwindigkeit schnell und stark verändert hat. Daraus schliessen wir, dass es auch Böen gab, die nicht nur horizontal verlaufen sind», sagt Bartholet gegenüber TVO.

Welche Gründe Roman Dobler, Mediensprecher der Staatsanwaltschaft St.Gallen, für den Unfall in Betracht zieht, siehst du im Video:
veröffentlicht: 2. November 2018 18:57
aktualisiert: 3. November 2018 07:49

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