Strafe für Polizist: Drei Fruchtsäfte für 6000 Euro

16.04.2019, 20:38 Uhr
· Online seit 16.04.2019, 18:11 Uhr
Einen fremden Fruchtsaft zu schlürfen kann teure Konsequenzen haben. Vor allem wenn dies ein Beamter bei einer Glücksspielkontrolle tut und dabei von Überwachungskameras gefilmt wird. Nun muss der Voralberger Beamte eine Strafe von 6000 Euro bezahlen.
Praktikant FM1Today
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Sie spazierten in ein Voralberger Wettlokal, welches sie kontrollieren mussten. Einer gönnte sich einen Apfel aus einer Kiste, ein anderer löschte seinen Durst mit drei Fruchtsäften. Ganz unbesorgt vergriffen sich die Kontrollinspekteure an fremden Eigentum und winkten sogar in die Überwachungskamera. Dieser Vorfall ereignete sich vor drei Jahren im einem Wettlokal in der Region Dornbirn und hat nun Konsequenzen. Denn Gesetzeshüter dürfen nicht selber Gesetze verletzten, so die Disziplinarkommission.

100 Euro waren zu wenig

Es handelt sich um zwei Beamte der Polizeiinspektion Lustenau, wie «vol.at» berichtet. Derjenige, der während der Kontrolle drei Fruchtsäfte trank, muss dafür nun eine Geldstrafe von 6000 Euro bezahlen. Das beschloss die Disziplinarkommission des Innenministeriums, weshalb der Entscheid nicht rechtskräftig ist und ans Bundesverwaltungsgericht weitergezogen werden kann.

Damit ist die Geldstrafe um einiges höher, als zuvor die Dienstbehörde festlegte. Der Beamte kam nicht mit den von der Landespolizeidirektion Vorarlberg erhobenen 100 Euro davon.

Fruchtsaftdieb zeigt sich reumütig

Im Disziplinarverfahren zeigte sich der Inspektor reumütig. «Ich sehe ein, dass ich meine Dienstpflicht verletzt habe», sagt der Beamte laut «vol.at». Zudem sei er bei der Tat durch Schwindel, Dehydrierung und Bluthochdruck in einem gesundheitlich beeinträchtigten Zustand gewesen. «Deshalb habe ich mir nichts dabei gedacht, die nicht bezahlten Getränke zu konsumieren.»

Inzwischen habe er dem Inhaber des Lokals den Schaden bezahlt. Dennoch entschied die Kommission, dass es sich um ein schwerwiegendes Dienstvergehen handelt. Der Beamte habe den Eindruck erweckt, er scheine zu glauben, dass er sich als Polizist alles erlauben könne.

Gegen beide Kontrolleure lief ausserdem ein Strafverfahren wegen Verdachts auf Diebstahl. Weil die Diebesbeute sehr gering war, wurde das Verfahren unterdessen eingestellt.

veröffentlicht: 16. April 2019 18:11
aktualisiert: 16. April 2019 20:38
Quelle: red.

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