Sturm «Bennet» löst fast 50 Einsätze aus

05.03.2019, 12:01 Uhr
· Online seit 05.03.2019, 10:20 Uhr
Sturm «Bennet» hat die Ostschweizer Einsatzkräfte auf Trab gehalten: In den Kantonen St.Gallen und Thurgau mussten Polizei, Feuerwehr und Unterhaltsdienst fast 50 Mal ausrücken. Eine Autofahrerin wurde in Balgach von einem umgestürzten Baum getroffen und dabei verletzt.
Laurien Gschwend
Anzeige

«Im Kanton St.Gallen führte der Sturm zu 26 Einsätzen», wie Florian Schneider, Mediensprecher der St.Galler Kantonspolizei, auf Anfrage von FM1Today sagt. «In Balgach, Muolen und Uzwil sind Autos von umgestürzten Bäumen beschädigt worden.» Weil ein Baum auf ihren VW Polo gefallen war, wurde eine 30-jährige Frau in Balgach leicht verletzt.

«Eine 43-jährige Autofahrerin hielt an, um der 30-Jährigen zu helfen. Als die 43-Jährige ihren Opel zur Seite stellen wollte, wurde auch ihr Auto von einem Baum getroffen», sagt Schneider. Die Helferin blieb laut dem Polizeisprecher unverletzt. Die VW-Polo-Fahrerin wurde ins Spital gebracht, die Rietstrasse war über eine Stunde gesperrt.

Anhänger wegen Windes gekippt

Weiter weiss Schneider von drei Unfällen, die auf den Wind zurückzuführen sind. «Zweimal kippten Anhänger um, in Widnau stiessen zwei Autos zusammen, weil Teilchen herumwehten.» Die übrigen Schäden seien an Gebäuden, Baustellen und Scheiben entstanden.

Die Aufräumarbeiten der Feuerwehr und des Unterhaltsdienstes dauern heute Dienstag an. Die St.Galler Einsatzkräfte sind erleichtert, dass nichts Schlimmeres passiert ist: «Für das, was angekündigt war, hält sich das Schadenausmass in Grenzen», sagt Schneider. «Wir haben Stürme erlebt, die weitaus mehr Einsätze ausgelöst haben.»

An der Langgasse in St.Gallen stürzte am Montagnachmittag ein Baum um. «Weder Personen noch Fahrzeuge kamen zu Schaden», sagt Dionys Widmer, Mediensprecher der Stadtpolizei St.Gallen. «Die Feuerwehr richtete während rund einer Stunde eine Umleitung ein.» Später beschädigte «Bennet» an der St.Galler Rietstrasse ein Kabel, es kam kurze Zeit zu einem Stromausfall.

Kein Vergleich zu Burglind

Bei der Thurgauer Kantonspolizei heisst es auf Anfrage, dass «Burglind» für die Bevölkerung und die Einsatzkräfte viel heftiger gewesen sei. Mediensprecher Mario Christen: «Damals führten wir über 100 Einsätze durch, am Montag waren es knapp 20.» Bei zehn Fällen sei es um umgewehte Baustellenabschrankungen, Werbetafeln und Äste auf den Strassen gegangen. «Acht Mal sind Bäume auf Strassen gestürzt.»

Auf dem Untersee retteten ein Seepolizist und ein angehender Schiffsführer einen Surfer. «Sie konnten ihn leicht unterkühlt an Land bringen.» Bei Ermatingen fiel der Mast eines Segelschiffs auf eine Oberleitung der SBB. Dabei fing der Mast an zu brennen. Verletzt wurde niemand.

Graubünden und Appenzell verschont

Der Kanton Graubünden sei sturmresistent, gibt Markus Walser, Mediensprecher der Bündner Kantonspolizei, zu Protokoll. «Unsere einzige Meldung ist eine Abschrankung, die etwas verschoben wurde.» Und auch die Einsatzkräfte in Appenzell Inner- und Ausserrhoden erlebten einen ruhigen Tag. «Null Fälle», heisst es bei der Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden, «praktisch nichts» in Ausserrhoden.

veröffentlicht: 5. März 2019 10:20
aktualisiert: 5. März 2019 12:01
Quelle: lag

Anzeige
Anzeige