Verzicht von Dessauges ebnet Ruiz Wahl in die Waadtländer Regierung

19.03.2019, 12:50 Uhr
· Online seit 19.03.2019, 09:28 Uhr
Rebecca Ruiz wird wird neue Staatsrätin des Kantons Waadt. Den Einzug in die Regierung schaffte die SP-Frau in stiller Wahl. Nach dem Rückzug des SVP-Konkurrenten Pascal Dessauges verblieb sie als einzige Kandidatin für den zweiten Wahlgang.
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Am Dienstagmittag lief die Frist für die Listeneinreichung für die geplante Stichwahl am 7. April ab. Der erwartete Zweikampf zwischen der Linken und den Bürgerlichen findet somit nicht statt. Dessauges hatte am Morgen angekündigt, dass er nicht zum zweiten Wahlgang der Ersatzwahl in die Kantonsregierung antreten werde.

Der Oberamtmann des Bezirks Gros-de-Vaud hatte im ersten Sonntag deutlich weniger Stimmen erzielt als erwartet. Insbesondere misslang die Mobilisierung der FDP-Wähler, nachdem die Parteileitung zur Unterstützung des bürgerlichen Herausforderers auf den SP-Sitz aufgerufen hatte.

«Mit fast 13'000 Stimmen Rückstand sind unsere Erfolgsaussichten fast gleich Null», sagte Dessauges vor den Medien in Lausanne. «Ich werfe nicht einfach das Handtuch, aber ich muss konsequent und pragmatisch sein. Ich übernehme meine Verantwortung und habe beschlossen, auf die Ausgabe von mehr als einer halben Million Franken zu verzichten», sagte der 54-jährige.

Ruiz hatte am Sonntag 46,59 Prozent der Stimmen erreicht. Die 37-jährige SP-Nationalrätin konnte dabei auf die Unterstützung der Grünen zählen. Der bürgerliche Rivale Dessauges geriet mit mit 37,56 Prozent der Stimmen bereits deutlich ins Hintertreffen.

CVP-Kandidat Axel Marion, der als Drittplatzierter 6 Prozent der Stimmen erhalten hatte, kündigte bereits am Sonntag an, dass er nicht an der Stichwahl teilnehmen werde. Jean-Michel Dolivo von der Linksaussenpartei Ensemble à Gauche mit 4,12 Prozent und Anaïs Timofte von der Linksaussenpartei POP mit 3,26 Prozent der Stimmen scheiterten an der 5-Prozent-Hürde für den zweiten Wahlgang.

Die Waadtländer Regierung hat seit 2011 eine linksgrüne Mehrheit. SP und FDP stellen je drei Sitze, die Grünen haben ein Mandat. SVP und FDP unternahmen bei diesen Wahlen den mittlerweile dritten Versuch, die Mehrheit ins bürgerliche Lager zurückzuholen.

veröffentlicht: 19. März 2019 09:28
aktualisiert: 19. März 2019 12:50
Quelle: SDA

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