Tanzen statt beten

05.04.2016, 20:20 Uhr
· Online seit 05.04.2016, 20:11 Uhr
In der evangelischen Kirche Ebnat-Kappel wird nicht mehr Gott gehuldigt, sondern getanzt und gesungen. Ein Zürcher Investor hat das Gotteshaus für eine halbe Million Franken gekauft und in ein Theater verwandelt.
David Scarano
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In knapp zwei Wochen ist es so weit: Dann fällt erstmals der Vorhang und das neue Kulturzentrum Dömli wird offiziell eröffnet. Ende Monat folgt die erste Aufführung: Die Kantonsschule Wattwil präsentiert das Musical «Huld und Schuld».

Erfolgreicher Unternehmer

Möglich gemacht hat die Umnutzung der Zürcher Kulturfreund und erfolgreiche Unternehmer (u.a. «Biokosma») André Keller. Er hat sich damit einen Kindheitstraum erfüllt. «Ich war schon immer ein Theaterfan», sagt er im TVO-Bericht. In der Vergangenheit hat er unter anderem das Musical «Bibi Balu» mit Walter Andreas Müller in der Hauptrolle produziert. Für den Kauf der Kirche und die Renovation hat Keller rund eine halbe Million Franken hingeblättert.

Glücksfall für die Gemeinde

Im «Dömli» sind Theateraufführungen und Konzerte geplant. Für die Gemeinde ist die Umnutzung ein Glücksfall. «Es kann viel daraus entstehen», sagt Gemeindepräsident Christian Spoerlé. Er sieht das «Dömli» als Ergänzung des Toggenburger Kulturangebots.

Umstrittene Umnutzung

Die Umnutzung war jedoch umstritten. Die Diskussionen um die Zukunft des Gotteshauses erhitzten die Gemüter im Dorf. Die Kirchgemeinde wollte die Kirche verkaufen, weil sie sich nicht mehr  zwei Gotteshäuser leisten konnte. Schliesslich stimmten zwei Drittel der Kirchbürger dem Verkauf zu. Es gebe zwar noch immer Zweifler, sagt der ehemalige Kirchenpräsident Hans-Ulrich Bolt. «Aber ich denke, dass viele dem Dömli gutgesinnt sein werden.»

veröffentlicht: 5. April 2016 20:11
aktualisiert: 5. April 2016 20:20
Quelle: red

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