Thurgau hat weiterhin zu wenig Wasser

22.03.2019, 05:34 Uhr
· Online seit 21.03.2019, 16:43 Uhr
Wir erinnern uns alle noch an den heissen, trockenen Sommer 2018. Während Fans von Hitze und gutem Wetter dies genossen haben, hat die Natur gelitten. Nun zeigt sich: Im Kanton Thurgau war auch der Winter zu trocken.
Stefanie Rohner
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Der Grundwasserpegel im Kanton Thurgau konnte sich nur schlecht erholen. Denn grosse Niederschläge sind auch über den Winter ausgeblieben. Experten aus der kantonalen Verwaltung haben sich getroffen, um über mögliche Auswirkungen einer erneuten Trockenheit zu beraten.

Es habe zwar ab und zu geregnet, gesamthaft waren die ersten beiden Monate aber zu trocken. Die aktuellen Zahlen zeigen zudem, dass das Jahr noch trockener begonnen hat als das Trockenjahr 2003.

Unterschiedliche Situation im Kanton

Im Kanton Thurgau gibt es zwei Arten von Grundwassergebieten. Das eine liegt im direkten Zusammenhang zu einem grossen Fliessgewässer. «Dort hat der Niederschlag, den es hin und wieder gab, zu einer Anreicherung des Grundwassers geführt und es herrschen gute Verhältnisse», sagt Marco Baumann vom Amt für Umwelt.

Auf dem Seerücken, wo nur der Niederschlag das Grundwasser bestimmt, hat es zu wenig Wasser. Baumann kann keine Angaben dazu machen, wie viele Liter für ein gesundes Mass an Grundwasser fehlen. «Wir stellen einfach fest, dass der Quellertrag zurückgeht oder komplett versiegt.»

Wenn die Niederschläge weiterhin unter dem Durchschnitt bleiben, kann das in den kommenden Monaten zu einer Beschränkung der Wassernutzung führen.

Sorgsam mit Wasser umgehen

«Wir haben aktuell keine konkreten Massnahmen geplant. Jedoch möchten wir die Bevölkerung darauf sensibilisieren, dass die Situation gleich sein könnte wie im vergangenen Jahr, sollte der Niederschlag ausbleiben», sagt Baumann.

Die einzelnen Fachstellen wie beispielsweise die Hydrometrie oder die Jagd- und Fischereiverwaltung werden die Lage beobachten. Gehen die Wasserpegel der Gewässer erneut zurück, wird wieder abgefischt.

«Stellen wir einen Rückgang des Wassers überall im Kanton fest, dann kommt der Fachstab Trockenheit wieder zum Einsatz», sagt Baumann. Er legt der Bevölkerung aber jetzt schon ans Herz, sorgsam mit dem Wasser umzugehen, das zur Verfügung steht und es nur dort einzusetzen, wo es notwendig ist.

veröffentlicht: 21. März 2019 16:43
aktualisiert: 22. März 2019 05:34
Quelle: red./str

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