Thurgau sucht neuen Kantonstierarzt

· Online seit 25.04.2019, 05:42 Uhr
Der Kanton Thurgau sucht einen neuen Kantonstierarzt oder eine neue Kantonstierärztin. Das Veterinäramt stand in letzter Zeit oft in der Kritik, doch damit hat die Stellenausschreibung nichts zu tun.
Krisztina Scherrer
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Wer am Mittwoch die Stelleninserate in der «Thurgauer Zeitung» durchgeschaut hat, dem wird vor allem eines sofort aufgefallen sein: Der Kanton Thurgau sucht per 1. Oktober 2019 einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für den Kantonstierarzt Paul Witzig.

In Vergangenheit viel Kritik an Veterinäramt

Witzig stand immer wieder in der Kritik. Zuletzt nachdem anfangs April eine private Tierhaltung in Müllheim geräumt werden musste. Die Bewohnerin hatte Katzen, Hunde, Kaninchen, Hühner und Mäuse über längere Zeit unter prekären Verhältnissen gehalten. Die Tiere waren stark verwahrlost und vernachlässigt, unter anderen fanden die Beamten 21 tote Katzen in einem Kühlschrank. Das Veterinäramt hat 18 Katzen beschlagnahmt, zehn davon mussten eingeschläfert werden (FM1Today berichtete). Nachbarn kritisierten den Kantonstierarzt damals, dass erst so spät gehandelt worden ist.

Bereits früher wurde Witzig im «Fall Hefenhofen» heftig kritisiert. Im August 2017 kam es auf einem Bauernhof zu einem Grosseinsatz der Polizei und der Festnahme eines Pferdehändlers. Die Behörden beschlagnahmten rund 250 Tiere. Die Pferde wurden in Auktionen verkauft. Es kam zu Strafanzeigen gegen den Tierhändler, aber auch gegen den Kantonsveterinär, dessen Stellvertreter und gegen Regierungsrat Walter Schönholzer.

Nachfolger muss nicht Thurgauer/in sein

Dass die Stelle des Kantonstierarztes im Thurgau neu besetzt wird, hat jedoch nichts mit all den Kritikern zu tun: Paul Witzig wird pensioniert. Seine Nachfolgerin oder sein Nachfolger übernimmt die personelle und die organisatorische Führung des Amts und hat rund 15 Mitarbeiter unter sich. Gesucht wird jemand, der ein abgeschlossenes Studium der Veterinärmedizin sowie den Fähigkeitsausweis als leitende Tierärztin oder leitender Tierarzt hat. Ob der Nachfolger oder die Nachfolgerin aus dem Thurgau kommt, ist nicht so wichtig: «Wir würden uns natürlich freuen, wenn der neue Kantonstierarzt oder die neue Kantonstierärztin im Kanton Thurgau leben würde, das ist jedoch nicht ein ausschliessendes Kriterium», sagt Walter Schönholzer, Regierungsrat im Kanton Thurgau, gegenüber FM1Today.

veröffentlicht: 25. April 2019 05:42
aktualisiert: 25. April 2019 05:42
Quelle: sk

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