Tintenfische für St.Galler Frühchen

16.01.2018, 10:53 Uhr
· Online seit 24.11.2017, 21:18 Uhr
6000 Kinder kommen in der Schweiz jährlich zu früh auf die Welt. Nachdem ein dänisches Projekt gezeigt hat, dass gehäkelte Tintenfische den Frühchen einen besseren Start ins Leben ermöglichen, kommen auch die St.Galler Babys nun in deren Genuss.
Laurien Gschwend
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Das dänische Projekt «Kleine Tintenfische» sorgte vor drei Jahren international für Aufsehen. Eine Mutter häkelte einen kleinen Oktopus und legte ihn zu ihrem zu früh geborenen Kind in den Brutkasten (Isolette). Das Ergebnis: Das Frühchen wurde ruhiger und zog weniger an den verschiedenen Schläuchen, Kabeln und Sonden. Auch auf andere Frühgeborenen hatten die bunten Tintenfische einen positiven Einfluss: Die Atmung und der Herzschlag wurden regelmässiger, der Sauerstoffgehalt in ihrem Blut stieg an.

Tentakel erinnern an Nabelschnur

Das Greifen und Festhalten der Tintenfisch-Tentakel erinnert die Frühchen an die vertraute Nabelschnur der Mutter. Das hilft den Babys, während sie in einer Isolette liegen, künstlich ernährt und beim Atmen unterstützt werden.

Freiwillige gründen Häkelteam

Oktopusse kommen für Frühgeborene in ganz Europa, aber auch in den USA, Australien, Israel und Palästina zum Einsatz. Seit vier Frauen das Häkelteam «Team Oktopus 4» gegründet haben, dürfen auch die Frühchen im St.Galler Kinderspital mit den herzigen Tierchen kuscheln. Die Unikate werden von den Freiwilligen persönlich auf der Intensivpflegestation abgegeben.

Strenge Vorschriften

Jeder Tintenfisch wird «nach strengen Sicherheitsbestimmungen geprüft», teilt das Ostschweizer Kinderspital mit. Nur Oktopusse, die nach speziellen Materialvorgaben gehäkelt werden, landen in den Isoletten. Jedes Tierchen wird im Spital gewaschen.

Mehr Informationen über die Oktopusse für Frühchen findest du hier. Der verlinkte Verein ist schweizweit für die Verteilung von Tintenfischen zuständig. Das «Team Oktopus 4» arbeitet unabhängig von diesem Verein.
veröffentlicht: 24. November 2017 21:18
aktualisiert: 16. Januar 2018 10:53
Quelle: red.

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