Tintenfische für St.Galler Frühchen
Das dänische Projekt «Kleine Tintenfische» sorgte vor drei Jahren international für Aufsehen. Eine Mutter häkelte einen kleinen Oktopus und legte ihn zu ihrem zu früh geborenen Kind in den Brutkasten (Isolette). Das Ergebnis: Das Frühchen wurde ruhiger und zog weniger an den verschiedenen Schläuchen, Kabeln und Sonden. Auch auf andere Frühgeborenen hatten die bunten Tintenfische einen positiven Einfluss: Die Atmung und der Herzschlag wurden regelmässiger, der Sauerstoffgehalt in ihrem Blut stieg an.
Tentakel erinnern an Nabelschnur
Das Greifen und Festhalten der Tintenfisch-Tentakel erinnert die Frühchen an die vertraute Nabelschnur der Mutter. Das hilft den Babys, während sie in einer Isolette liegen, künstlich ernährt und beim Atmen unterstützt werden.
Freiwillige gründen Häkelteam
Oktopusse kommen für Frühgeborene in ganz Europa, aber auch in den USA, Australien, Israel und Palästina zum Einsatz. Seit vier Frauen das Häkelteam «Team Oktopus 4» gegründet haben, dürfen auch die Frühchen im St.Galler Kinderspital mit den herzigen Tierchen kuscheln. Die Unikate werden von den Freiwilligen persönlich auf der Intensivpflegestation abgegeben.
Strenge Vorschriften
Jeder Tintenfisch wird «nach strengen Sicherheitsbestimmungen geprüft», teilt das Ostschweizer Kinderspital mit. Nur Oktopusse, die nach speziellen Materialvorgaben gehäkelt werden, landen in den Isoletten. Jedes Tierchen wird im Spital gewaschen.