Tolerante Polizei während WM

· Online seit 04.06.2018, 15:55 Uhr
In zehn Tagen starten die Fussball-Weltmeisterschaften 2018 in Russland. Was für uns nach purem Vergnügen klingt, ist für die Polizei im FM1-Land nicht immer einfach.
Krisztina Scherrer
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Zittern, hoffen und jubeln: Nicht nur eingefleischte Fussball-Fans durchleben während der WM eine Achterbahnfahrt der Gefühle, auch Leute, die sich sonst eher nicht für Fussball interessieren, fiebern mit. Nach einem Sieg ist die Erleichterung gross und die Strassen voll mit Menschen, die zusammen feiern. Für die Fans das pure Vergnügen, für die Polizei bedeutet es Arbeit.

«Wir möchten tolerant sein»

«Die Fans respektieren unsere Regeln, wir müssen nur in Einzelfällen durchgreifen. Grundsätzlich möchten wir ja auch tolerant sein, wenn es aber ausartet und die Leute auf den Motorhauben tanzen oder Betrunkene sich nicht an die Regel halten, greifen wir konsequent ein», sagt Matthias Graf, Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau. Der Lärm der Fans sei dieses Jahr weniger ein Problem: «Dieses Jahr haben wir das Glück, dass die Matches zu früheren Abendstunden stattfinden, es sollte also keine Nachtruhestörung geben. Dafür gibt es immer mehr Leute die sich mit den Autos um die Kreisel versammeln, das könnte natürlich zu gefährlichen Situationen kommen.»

«Die Leute sind meistens einsichtig»

Auch die Kantonspolizei St.Gallen hat keine Probleme damit, ihre Regeln durchzusetzen: «Wir sind so oder so im Einsatz. Wir wissen jeweils, wo sich die Fans ansammeln und feiern - genau dort sind wir präsent. Wenn wir etwas Verbotenes beobachten, reden wir mit den Leuten und die sind dann meistens einsichtig», sagt Gian-Andrea Rezzoli, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen. Es gebe auch Dinge, die die Polizei absolut nicht tolerieren könne: «Wenn wir etwas sehen, das absolut nicht erlaubt ist, greifen wir ein. Zum Beispiel wenn jemand auf dem Dach oder der Motorhaube eines fahrenden Autos sitzt.»

Fans haben Disziplin

«Die Erfahrungen der letzten Fussballgrossanlässe haben gezeigt, dass die Fans im Allgemeinen eine sehr gute Disziplin haben. Die Verkehrsregeln werden eingehalten und wir müssen nur in Einzelfällen eingreifen», sagt Emil Gartmann, Mediensprecher der Stadtpolizei Chur. Es komme oft vor, dass die Fans ihren Emotionen freien Lauf lassen und ihre Freude oder Enttäuschung laut kundtun. Doch dies sei jeweils von kurzer Dauer und es kam in der Vergangenheit zu sehr wenigen Lärmklagen.

Polizei appeliert an Vernunft der Feiernden

Im Allgemeinen gelten im ganzen FM1-Land etwa die gleichen Regeln. Wer sich nicht an die Sicherheits-und Verkehrsvorschriften hält, muss mit einer Busse rechnen. Ausserdem werden Freudenkundgebungen bei Spielen, die nach 22 Uhr enden, etwa bis eine Stunde nach Spielschluss toleriert. Wer also nach einem Spiel auf den Strassen feiern will, soll Vernünftig handeln und auf andere Personen Rücksicht nehmen.

veröffentlicht: 4. Juni 2018 15:55
aktualisiert: 4. Juni 2018 15:55
Quelle: Kapo SG, TG/Stadtpolizei Chur/sk

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