Umleitungs-Dschungel in Neukirch

· Online seit 08.06.2018, 17:14 Uhr
Wer behält da noch den Überblick? Praktisch alle Ausfahrtsstrassen aus Neukirch werden momentan saniert. Wegen einer Vollsperrung zwischen Neukirch und Amriswil sass man in Neukirch in der Falle.
Fabienne Engbers
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Fährt man durch die Kreisel in Neukirch und Egnach, kommt man sich vor wie in einem Urwald aus orangen Umleitungs-Schildern. An jeder Kreiselausfahrt steht ein Schild, das auf eine Umleitung hinweist. Wer nicht ortskundig ist, fühlt sich wohl ziemlich verarscht.

Bauarbeiten rund um Neukirch

Das Problem: Rund um Neukirch-Egnach werden die Strassen saniert. Einerseits wird seit Februar die Strasse in Richtung Amriswil neu gebaut. Die Strasse war durchgehend beidseitig befahrbar, da der Gehweg erneuert wird. Diese Woche wird allerdings die definitive Deckschicht fertiggestellt, deshalb musste die Strasse komplett gesperrt werden.

Andererseits wird - ebenfalls seit Februar - die Strasse zwischen Neukirch-Egnach und Arbon saniert. Seit Beginn der Bauarbeiten ist die Strecke einseitig befahrbar, man kommt aus Neukirch heraus, nicht aber vom Autobahnzubringer nach Neukirch oder Amriswil.

Umgeleitet wird in beiden Fällen via Romanshorn. Wer also von der Autobahn A1 kommt, musste die gesamte Woche den Umweg über Romanshorn machen, um nach Amriswil zu gelangen. Das kostet nebst vielen Nerven im Morgen- und Feierabendverkehr mindestens zehn Minuten Zeit.

Dazu kommt eine Vollsperrung zwischen Neukirch und Roggwil. Die Umleitung wird über die Autobahn geführt, da man ja wegen der Sanierung der Arbonerstrasse in Neukirch keine Umleitung via Neukircher Kreisel einrichten konnte.

Lastwagen an Lastwagen

Mit der Umleitung steigt auch die Zahl der Lastwagen, die durch Egnach und Romanshorn fahren. Seit die Autobahnausfahrt Arbon Nord nur noch in Richtung Arbon verlassen werden kann, muss auch der Schwerverkehr über den Kreisel in Egnach. Vor der Vollsperrung verteilten sich die Lastwagen bis anhin. Einige fuhren Richtung Neukirch nach Amriswil, andere fuhren Richtung Romanshorn, um am See entlang zu fahren. Nun, da die Umleitung via Romanshorn geführt wird, muss der gesamte Schwerverkehr in beide Richtungen von Egnach nach Romanshorn und umgekehrt.

Der Verkehr beim Kreisel in Egnach:

Keine Beschwerden bei der Gemeinde eingegangen

Das Gemeindehaus der Gemeinde Egnach liegt direkt am Neukircher Kreisel. Beschwerden wegen der vielen Strassensperrungen seien bislang keine eingegangen. Es gab einige Beschwerden bei Baubeginn im Februar, da der Schwerverkehr eine Abkürzung durch ein Quartier nahm. Mittlerweile herrscht im Quartier allerdings ebenfalls nur einspuriger Verkehr. Seit der Totalsperrung der Amriswilerstrasse seien allerdings keine neuen Beschwerden eingegangen, sagt die Gemeinde auf Anfrage.

Ende ist in Sicht

Zu hoffen gibt ein Blick auf das Baustellenprogramm des Tiefbauamtes. Demnach ist die Baustelle zwischen Amriswil und Neukirch-Egnach ab Freitagabend wieder beidseitig befahrbar, die Bauarbeiten sollten abgeschlossen sein. Weiter bestehen bleiben die Baustellen Richtung Arbon und Richtung Roggwil. Die Baustelle Roggwil wird noch bis September bleiben, die Baustelle zwischen Neukirch und Arbon sollte gemäss Plan Mitte Juli fertiggestellt sein. Allerdings wird auch hier zeitweise eine Vollsperrung folgen. Von Anfang bis Mitte Juli wird man die Strasse nicht befahren können. Die Umleitung wird wiederum via Egnach geführt werden.

Warum bloss wurden alle Strassen gleichzeitig saniert? Das Tiefbauamt war am Freitag nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

veröffentlicht: 8. Juni 2018 17:14
aktualisiert: 8. Juni 2018 17:14

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