«Unsere Dominosteine sind weltbekannt»

· Online seit 28.05.2018, 07:48 Uhr
Nerven aus Stahl, eine ruhige Hand und viel Geduld - Jonas Oswald und Daniel Huwiler sind Swiss Domino Effect und teilen seit zwölf Jahren ein spezielles Hobby: Dominosteine aufbauen.
Krisztina Scherrer
Anzeige

Ein Weltrekord, stundenlange Arbeit und am Ende der ganz grosse Alptraum. Für einen Weltrekordversuch wurde ein Dominostein vorsichtig auf den nächsten gelegt und trotzdem ging alles schief: «Wir haben neun Stunden an der knapp drei Meter hohen Pyramide gearbeitet und waren kurz davor einen neuen Weltrekord zu schaffen», sagt Daniel Huwiler. Dann kam ein Windstoss, die Pyramide krachte zu Boden und sie mussten zusehen wie der Traum vom Weltrekord platzte. Das ist nun fünf Jahre her. Die Faszination für Dominosteine ist geblieben und Weltrekorde knackten sie doch noch - zweimal.

Dominosteine in den Venen

Die beiden Amriswiler Jonas und Daniel, beide 19 Jahre alt, teilen sich ihr spezielles Hobby seit sie gemeinsam im Kindergarten waren: «Andere haben mit Lego gespielt, wir mit Dominosteinen. Daniels Vater ist Schreiner und hat uns eines Tages Tausende von Holzklötzchen mit nach Hause gebracht. Das hat uns richtig angespornt», sagt Jonas.

Auf die Frage ob sie jemals gestritten haben, wenn nach stundenlangem Aufbauen ein Fehler passiert ist, antwortet Daniel lachend: «Wir hatten noch nie einen eskalierenden Streit. Wir machen das schon so lange und da sind schon X Steine umgefallen. Jonas und ich haben gelernt damit umzugehen, wir akzeptieren einen Fehler und nehmen es mit Humor.»

40'000 Steine für die längste Dominomauer

Das bisher grösste Projekt der beiden Amriswiler war die längste Dominomauer. Über 40'000 Steine und etwa 50 Arbeitsstunden haben sie in den Weltrekordversuch investiert und es hat sich gelohnt: Die Mauer hat im Sommer 2013 einen neuen Weltrekord aufgestellt. Mittlerweile wurde dieser Rekord aber überboten.

«Die ganze Welt hat unsere Dominosteine gesehen»

Mit den ersten Weltrekordversuchen liessen auch die grossen Fernsehshows nicht lange auf sich warten: Die beiden 19-Jährigen waren unter anderem bei ‹Die grössten Schweizer Talent› 2015 und beim ‹Eurovision Song Contest› 2014 zu sehen. An der diesjährigen ‹Fantasy Basel› hatten sie einen Stand. Vor allem der ‹Eurovision Song Contest› bleibt ihnen besonders gut in Erinnerung: «Die Anfrage vom ESC kam aus heiterem Himmel, wir hatten damals noch nicht so viele Events. Es war schon cool, dass die ganze Welt unsere Dominosteine gesehen hat», sagt Jonas.

«Das ‹Gesamtpacket› motiviert uns»

Aber wird einem das Dominosteine aufeinander stapeln nicht langweilig? «Unser Hobby ist sehr abwechslungsreich: Wir leiten verschiedene Projekte und Workshops und nehmen an Events teil. Ausserdem verkaufen und vermieten wir Dominosteine und schneiden unsere Youtube-Videos selbst», erzählt Jonas. «Es kommt auch etwas Geld rein, mit dem decken wir unsere Kosten», sagt Daniel. «Wenn wir nur Dominosteine aufbauen würden, wäre es wahrscheinlich schon langweilig, doch das ‹Gesamtpacket› motiviert uns», sagt Jonas.

veröffentlicht: 28. Mai 2018 07:48
aktualisiert: 28. Mai 2018 07:48
Quelle: sk

Anzeige
Anzeige