Erstmals hätte das Batgirl einen eigenen Film bekommen. Doch Fans müssen jetzt länger darauf warten. Warner Bros., das Studio hinter dem Film «Batgirl», hat das Projekt beerdigt. Ein ungewöhnlicher Schritt für einen Film, der bereits komplett abgedreht worden ist.
Der Film hätte später in diesem Jahr auf dem Streamingportal HBO Max laufen sollen. Ursprünglich war ein Budget von 80 Millionen Dollar vorgesehen, die Kosten beliefen sich gegen Schluss jedoch eher auf 90 Millionen Dollar, schuld an den Mehrkosten seien Covid-19-Massnahmen gewesen, heisst es bei Warner Bros.
Hochkarätiger Cast
Leslie Grace hätte Barbara Gordon (Batgirl) gespielt. Vor der Kamera standen auch die Hollywood-Schwergewichte Michael Keaton, der schon früher Batman war, J.K. Simmons als Commissioner James Gordon (Barbaras Vater) und Brendan Fraser als der Bösewicht Firefly.
Noch im Januar veröffentlichte Grace einen Tweet als Batgirl mit einem Zitat aus dem Comic «Batgirl: Year One»:
“I use their expectations against them. That will be their weakness. Not mine. Let them all underestimate me…
— Leslie Grace (@lesliegrace) January 15, 2022
And when their guard is down, and their pride is rising, let me kick their butts.”
- Batgirl, Year One
🦇 pic.twitter.com/gbIA5EbcUK
Zum Entscheid, den Film nicht zu veröffentlichen, schreibt Warner Bros. in einem Statement: «Das ist unsere strategische Neuausrichtung. Leslie Grace ist eine unglaublich talentierte Schauspielerin und der Entscheid hat nichts mit ihr zu tun. Wir sind dem ‹Batman›-Team sehr dankbar für die Arbeit und wir hoffen, dass wir mit allen Beteiligten bald wieder arbeiten können.»
Mehrere Millionen-Projekte gestrichen
Nach dem Zusammenschluss von Warner Bros. und Discovery hat der neue CEO David Zaslav gleich mehrere grosse Projekte gestrichen. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Jason Kilar will er wieder vermehrt Kinofilme und keine Streaming-Projekte.
So wurde bei Warner unter Zaslav auch der Film «Scoob!: Holiday Haunt» mit einem Budget von 40 Millionen Dollar gestrichen, der eigene Streamingdienst CNN+ (Kosten: 300 Millionen Dollar) wurde eingestellt und die neue Serie «Demimonde» von J.J. Abrams («Star Trek», «Lost», «Star Wars») mit einem 200-Millionen-Dollar-Budget wird es ebenfalls nicht geben. Das Ziel von Zaslav sind Kosteneinsparungen von rund 3 Milliarden Dollar.
«Batgirl» wird beim Studio als Verlust verbucht und kann so von den Steuern abgezogen werden. Allerdings dürfte der Film dann auch nie mehr an ein anderes Studio oder einen Streamingdienst verkauft werden.