Die Ärzte verbannen Kult-Song wegen Fatshaming
«Ich stürzte in ihr Fettgewebe» oder «sie sieht aus wie Putenbrust»: Mit solchen und ähnlichen Zeilen schwärmt die deutsche Punkrock-Band Die Ärzte für eine Frau. Inzwischen hat die Band den Song aus dem Jahr 1988 aber aus ihrer Setlist gekippt. Als Fans an einem Konzert auf der Berlin-Tour der Band am Sonntag «Elke» forderten, erhielten sie offenbar eine Absage, wie eine Twitter-Userin schrieb.
«Nee Leute, Elke ist fatshaming und misogyn. Sowas spielen wir nicht mehr, das ist letztes Jahrtausend!», soll Bandmitglied Farin Urlaub geantwortet haben. Bereits zu Deutschlandfunk sagte Urlaub, dass er sich für den Songtext zwar nicht schäme, «heute aber wohl anders damit umgehen» würde.
#aerzte gestern: ein paar Fans fordern "Elke".
— Johanna Wenckebach (@jo_wenckebach) August 29, 2022
Farin: "Nee Leute, Elke ist fatshaming und misogyn"
[was absolut stimmt]
"sowas spielen wir nicht mehr, das ist letztes Jahrtausend!"#Boomer rolemodel einfach.
Nervige Fans
Farin Urlaub schrieb den Song. Inspiriert hatten ihn zwei weibliche Fans. Diese nervten die Band mit unzähligen Anrufen direkt ins Studio. Fotos, die sie von sich schickten, verrieten, dass die beiden Frauen etwas auf den Rippen hatten. Urlaub drohte darauf den Anruferinnen, ein Lied über sie zu schreiben, sollten sie mit den Telefonstreichen nicht aufhören.
Unklar ist, ob die ganze Band ein Problem mit «Elke» hat. Der «Spiegel» macht darauf aufmerksam, dass Bela B den Song bei Radio Eins noch vor wenigen Wochen in seine persönlichen Top Ten der besten Hardrock- und Heavy-Metal-Songs einsortierte.
Auf Volksfesten verboten
Songinhalte werden immer häufiger unter die Lupe genommen. Kürzlich erhitzte der Party-Song «Layla» von DJ Robin und Schürze die Gemüter. Darin singt das Duo etwa von einer «Puffmama» namens Layla, die «schöner, jünger, geiler» sei. Kritiker beurteilten den Song als sexistisch, worauf er auf einigen Volksfesten verboten wurde.
(bza)