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Alle Jahre wieder: Ein neues Fifa-Spiel

· Online seit 21.09.2019, 12:04 Uhr
Fifa 20 erscheint nächste Woche im Handel und verspricht wie immer viele Neuerungen. Aber eigentlich braucht EA Sports nur eine Rechtfertigung, um den bereits bestehenden Spielmodus Ultimate Team zum Vollpreis zu verkaufen und zockt tüchtig ab.
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Einige Dinge im Leben sind sicher. Der Tod, die Steuern und ein jährlich neues Fifa-Game. Die Fussballsimulation erscheint auf allen gängigen Konsolen und bietet in der Regel Neuigkeiten mit klingenden Projektnamen. Dieses Jahr heisst die Neuerung: «Football Intelligence». Das Jahr davor war es das «Active Touch»-System, bei Fifa 18 die «Real Player Motion Technology».

Es sind kleinere Anpassungen im Gameplay, die das Spielerlebnis realistischer machen sollen. So soll die neue Football Intelligence laut Hersteller EA Sports folgendes bringen: Authentischer Spielfluss, benutzergesteuerte Entscheidungsmomente und ein verbessertes Ballphysik-System.

Klingt super. So wie immer. Nur: Es ist völlig irrelevant. 

Fifa Ultimate Team

Der unbestrittene Goldesel von EA Sports, der Grund weshalb sich Millionen Spieler auf der ganzen Welt bereits Monate vor der Veröffentlichung eine (teurere!) Vorab-Edition bestellen, ist Fifa Ultimate Team, kurz FUT.

Nicht Football Intelligence oder Volta Football, eine Hommage an den beliebten PS Vita-Titel Fifa Street, sondern FUT. Dabei geht es ganz einfach darum, sich eine möglichst gute Mannschaft aus den Top-Stars der Fussballwelt zusammenzubauen.

Jeder kann dabei jeden Spieler in seinem Team haben, es gibt Ronaldo und Messi also nicht nur einmal. Jeder fängt mit jedem neuen Fifa wieder bei 0 an und muss sein Team neu aufbauen. Bezahlt wird mit Goldmünzen. 

Perfekte Kundenbindung

EA setzt seit der Einführung im Jahr 2009 mit jedem Spiel stärker auf FUT. Hier mischt sich Aufbau-Strategie mit Fussballromantik: Man beginnt mit Spielern auf dem Niveau des FC St. Gallen und arbeitet sich langsam zur den weltbesten Kickern hoch. Der Spielmodus hat Suchtpotential.

Für die besten Spieler braucht man aber einen Haufen Goldmünzen. Und für die muss man viel spielen. Cristiano Ronaldo kostet zu Anfang des Spiels mehr als eine Million Münzen. Für einen Sieg bekommt man aber nur etwa 500.

Eine beliebte Abkürzung: Packs kaufen. In den Packs ist eine zufällige Auswahl an Spielern enthalten. Bei den vielen tausend Möglichkeiten an Spielern ist die Chance auf wirkliche Topspieler aber minimal. Trotzdem kaufen sich viele Gamer die Packs nicht nur mit Goldmünzen – sondern mit echtem Geld. EA verdient damit hunderte Millionen von Franken. 

Letztlich geht es nur ums Geld

Besonders perfid ist das System mit der Weekend-League. Für Siege in der Wochenend-Liga gibt es die dicksten Belohnungen. Für die muss man sich aber mit Siegen unter der Woche qualifizieren. Somit ist sichergestellt, dass die ganze Woche fleissig das Fifa-Game gespielt und natürlich Packs gekauft werden. 

So gesehen ist Fifa wirklich eine realistische Fussballsimulation: Es geht nur noch ums Geld. Im Handel ist das Spiel ab dem 27. September. Mit Vorbesteller-Bonus kann man schon ab dem 24. September spielen und mit Vorbesteller-Version und zusätzlichem EA-Access rollt das virtuelle Leder bereits seit dem 19. September über die Bildschirme. 

 (thc)

veröffentlicht: 21. September 2019 12:04
aktualisiert: 21. September 2019 12:04
Quelle: FM1Today

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