Studie

Die meisten Schweizer Gamer sind Senioren

· Online seit 13.10.2019, 17:12 Uhr
Das Durchschnittsalter der Gamer nimmt in der Schweiz zu. Und das nicht nur, weil die Gamer mit den Spielen mitwachsen. Auch vorherige Nicht-Spieler finden den Einstieg. Dies hat verschiedene Gründe.
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«Mama, darf ich Nintendo spielen?», war früher die vielleicht wichtigste Frage eines jeden Tages. Mama hatte die Entscheidungsgewalt darüber, ob wir stundenlang mit Super Mario um Kurven driften und Bananen ausweichen, oder mit Link die Welt von Hyrule vor dem Bösen retten durften. 

Heute spielt die wichtigste Frage des Tages für die jungen Gamer von damals keine Rolle mehr. Sie sind längst erwachsen und entscheiden selbst über den Zugang zur Pixelwelt. Viele, die mit Videospielen aufgewachsen sind, spielen auch im Erwachsenenalter gerne, das Durchschnittsalter der Gamer nimmt deswegen laufend zu.

Es gibt aber noch einen anderen Grund. Es beginnen immer mehr Ältere damit, Videospiele zu spielen. Laut einer Studie der ZHAW stellen die über 60-Jährigen sogar die grösste Gamergruppe im Land dar: Nur rund ein Viertel von ihnen gibt an, niemals zu gamen.

Ganz verschiedene Geräte 

Das beliebteste Spielgerät der Schweiz ist das Smartphone. 46,5 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer spielen damit. Dicht gefolgt vom Computer oder Laptop (43,9 Prozent). Und genau damit spielen die meisten über 60-Jährigen. 

Viele der Älteren dürften auf dem PC Solitär spielen oder jassen. Allerdings längst nicht alle. «Auch die Nintendo-Konsolen sind bei Älteren beliebt. Zum Beispiel die neuen Fitness- oder Gedächtnis-Spiele», sagt Peter Züger, Präsident der Swiss Interactive Entertainment Association.

Actionlastige Spiele stünden bei Senior-Gamern weniger im Vordergrund. Allerdings gibt es auch kompetitive Action-Spieler im fortgeschrittenen Videospieler-Alter. Dieses Jahr wurde in der Schweiz die erste E-Sport-Liga für über 40-Jährige gegründet.

Gamen im Alter ist auch gesund: Die kognitive Stimulation kann dabei helfen, Krankheiten wie Alzheimer oder Demenz entgegenzuwirken, wie mehrere Studien belegen. Es geht jedoch nicht nur darum, im Kopf fit zu bleiben. 

Zeitvertrieb und soziale Komponente

Nach der Pension hat man endlich Zeit. Zeit für so ziemlich alles - sogar zu viel Zeit für manche. Was soll man damit anfangen? Hier bieten sich Videospiele als einfach zugängliche Unterhaltung an.

Der soziale Aspekt - das Spielen mit anderen, vor allem übers Internet - spielt dabei eine grosse Rolle, bestätigt auch Peter Züger: «Das ist heutzutage im Gaming so - egal ob bei Jung oder Alt.»

Der Austausch mit gleichgesinnten Spielern und damit Kontakte zur ganzen Welt sind auch für ältere Personen leicht erreichbar. Egal ob mit oder gegen einen Wildfremden aus Australien oder mit dem Enkel in einem anderen Kanton - Gamen verbindet. Offenbar auch die Generationen.

veröffentlicht: 13. Oktober 2019 17:12
aktualisiert: 13. Oktober 2019 17:12
Quelle: FM1Today

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