Auszeichnung

Hitler für Friedensnobelpreis nominiert – und 5 andere Fakten

07.10.2022, 09:33 Uhr
· Online seit 07.10.2022, 09:14 Uhr
Seit der Gründung 1901 werden jährlich Nobelpreise für ein besonderes Engagement in den Bereichen Physik, Chemie, Medizin, Literatur und für Friedensbemühungen verliehen. Am Freitag wird bekannt, an wen der Friedensnobelpreis geht. Deshalb: Sechs Fakten rund um die weltweit wichtigste Auszeichnung.
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Löffelklau beim Bankett

Jeweils nach der Preisverleihung wird jedes Jahr im «Grand Hotel» in Oslo zu einem edlen 5-Gang-Dinner geladen. Rund 250 Gäste speisen von einem speziell angefertigten Nobel-Geschirr. Es heisst, dass immer wieder goldene Kaffeelöffel als Andenken eingesteckt werden.

Frauen deutlich unterrepräsentiert

Frauen gelten als das friedlichere Geschlecht und doch sind sie bei der Vergabe der Friedensnobelpreise deutlich unterrepräsentiert. Unter den 104 Preisträgern waren nur 17 weiblich. Letztes Jahr ging der Friedensnobelpreis an die Journalistin Maria Ressa von den Philippinen. Davor im Jahr 2014: Die 17-jährige Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai aus Pakistan war gleichzeitig die jüngste Preisträgerin.

Immer am 10. Dezember

Seit der Gründung findet die Übergabe des Preises jedes Jahr am 10. Dezember, dem Todestag von Alfred Nobel, statt.

Übrigens: Am 27. November 1895 schrieb Alfred Nobel sein Testament. Sein letzter Wille war es, Menschen auszuzeichnen, welche die Welt besser, friedlicher machen. Daraufhin wurden die Nobelpreise überhaupt ins Leben gerufen.

Abgesagt

Mehrmals in der Geschichte wurde kein Friedensnobelpreis verliehen, weil die Welt so voller Gewalt war, dass die Vergabe eines Friedenspreises pietätlos gewirkt hätte. So wurden in den Weltkriegsjahren 1914 bis 1916 und 1939 bis 1943 etwa keine Friedensnobelpreise verliehen.

Hitler wurde für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen

1939 wurde Adolf Hitler von einem Mitglied der schwedischen Regierung für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Allerdings war die Nominierung satirisch gemeint und wurde wenige Monate später zurückgezogen. Ob auch die Nominierung Donald Trumps 2018 ein humoristischer Beitrag war, ist nicht bekannt.

Friedensnobelpreis? Nein, danke.

1973 sollte der Friedensnobelpreis an den vietnamesischen Politiker Le Duc Tho und US-Aussenminister Henry Kissinger gehen. Die beiden hatten das «Pariser Abkommen» ausgehandelt und damit den Vietnamkrieg beenden sollen. Während Kissinger den Preis annahm, lehnte Le Duc Tho die Auszeichnung mit der Begründung ab, dass in seinem Land noch kein Frieden herrsche. Tatsächlich endeten die Kämpfe in Vietnam erst zwei Jahre später. Es ist das bisher einzige Mal, dass ein Preis abgelehnt wurde.


Friedensnobelpreise der vergangenen zehn Jahre

Die Bekanntgabe des Friedensnobelpreisträgers oder der Friedensnobelpreisträgerin ist jedes Jahr der Höhepunkt in der Reihe der sechs Nobelpreis-Verkündungen. Er gilt als wichtigste Auszeichnung weltweit und hat einen hohen politischen Stellenwert.

2021: Maria Ressa von den Philippinen und Dmitri Muratow aus Russland für ihren Einsatz für Meinungsfreiheit

2020: Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen für die Bemühungen zur Hungerbekämpfung

2019: Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed für seine Bemühungen für Frieden

2018: Denis Mukwege (Kongo) und Nadia Murad (Irak) für ihren Einsatz gegen sexuelle Gewalt

2017: Die Internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung (Ican)

2016: Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos für seinen Einsatz gegen den Bürgerkrieg

2015: Das Quartett für den nationalen Dialog in Tunesien für seinen Beitrag zum Aufbau einer pluralistischen Demokratie in Tunesien nach der sogenannten Jasmin-Revolution 2011

2014: Malala Yousafzai aus Pakistan und Kailash Satyarthi aus Indien für ihren Kampf gegen die Unterdrückung von Kindern

2013: Die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW)

2012: Die Europäische Union (EU) für ihren Beitrag für Frieden, Demokratie und Menschenrechte in Europa

(noë)

veröffentlicht: 7. Oktober 2022 09:14
aktualisiert: 7. Oktober 2022 09:33
Quelle: ArgoviaToday

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