Tina Weirather

«Ich hatte Angst, dass mein Liechtensteiner Dialekt nicht gut ankommt»

· Online seit 26.01.2021, 17:19 Uhr
Tina Weirather hat die Rennski gegen das Mikrofon eingetauscht: Die 31-jährige Liechtensteinerin beendete nach fünfzehn Jahren ihre Karriere als Profi-Skirennfahrerin. Jetzt kommentiert sie die Weltcuprennen als Ski-Expertin beim Schweizer Fernsehen.

Quelle: FM1Today / TVO

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Tina Weirather, nach fünfzehn Jahren hast du deine Karriere beendet. Letztes Jahr hast du deinen Rücktritt bekannt gegeben, jetzt kommentierst du schon Weltcup-Rennen für das SRF. Wie ist es, die Piste gegen das Mikrofon zu tauschen?

Tina Weirather: Es war der richtige Zeitpunkt. Ich habe das 15 Jahre lang gemacht und alles gegeben. Schlussendlich war ich schon ziemlich müde. Ich habe aber lange mit dem Entscheid gehadert. Es störte mich, dass ich in meiner letzten Saison nicht so gut war. Und ich wollte nach einer guten Saison aufhören. Aber es war der richtige Entscheid. Ich habe meine Ziele erreicht.

Jetzt bist du Ski-Expertin beim SRF. Wie ist diese neue Herausforderung für dich?

Es ist schwieriger, als es aussieht. Ich weiss sehr viel über das Skifahren. Beim Kommentieren muss ich jedoch nur einen Aspekt rauspicken und diesen so erklären, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer es auch verstehen. Wenn ich so kommentieren würde wie zu Hause auf dem Sofa, würde das niemand verstehen.

Hast du das früher schon manchmal gemacht?

Ja, und mein Freund sagte mir: «Wenn du so kommentierst, versteht das kein Mensch.» Das ist meine Challenge, mein Wissen richtig zu formulieren.

Hattest du Angst, dass dein Liechtensteiner Dialekt nicht gut ankommt?

Ja. Für den Grossteil der Schweiz klingt mein Dialekt österreichisch. Zu Beginn stellte ich mir also schon die Frage, ob ich da in eine Diskussion gerate. Aber bis jetzt ist alles gut.

Was hat dir beim Start deines neuen Jobs als Co-Kommetatorin sonst noch Angst gemacht?

Ich bin ganz nah dran am Geschehen und ich bin mit vielen Athletinnen, die am Start sind, auch gut befreundet. Und dieser Moment wie Anfangs Dezember in Val d'Isère ist mein absoluter Alptraum. Nici Schmidhofer stürzte, schlidderte durch das A-Netz und verschwand. Da wussten wir zehn Minuten lang nicht, was mit ihr passiert ist. Nach der Live-Sendung musste ich weinen. Im gleichen Rennen stürzte ja auch noch meine beste Weltcup-Freundin Joana Hählen. Wirklich Horror.

Das ganze Interview mit der Liechtensteinerin Tina Weirather gibt es hier.

(rhy)

veröffentlicht: 26. Januar 2021 17:19
aktualisiert: 26. Januar 2021 17:19
Quelle: FM1Today

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