Aus Mani wird plötzlich Matti Matter

07.09.2017, 21:59 Uhr
· Online seit 07.09.2017, 19:36 Uhr
Tztztztz! Dass die Sprache nicht ganz einfach ist, wissen wir längst. Doch wenn eine Ausstellung, die auf die Schweizer Sprachenvielfalt aufmerksam machen will, voller Fehler ist, naja dann ist das doch fraglich. Und die Künstlerin selbst schämt sich. Zu Recht.
Linda Aeschlimann
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Seit mehr als einer Woche ist der Engadiner Bahnhof Sagliains vom Autoverlad Vereina Ausstellungsort: Die «Reise zwischen den Sprachen» ist ein Kunstprojekt von Karelle Ménine sowie Vera und Ruedi Baur. Etwas genauer betrachtet hat die Installation der Bündner Kunstvermittler Chasper Pult. Für ihn ist schon einmal der Ort nicht ideal. Aus den wartenden Fahrzeugen könne man höchstens die unteren Zeilen lesen. Und vom Zug aus könne niemand die angebrachten Gedichte sehen, schreibt Pult in der Südostschweiz. Das ist vielleicht auch besser so.

Gleich mehrere Fehler

Denn viel schlimmer sind die sprachlichen Mängel - die Texte strotzen vor Fehlern. So wird aus dem legendären Liedermacher Mani Matter in Sagliains plötzlich Matti Matter. Oder weiter berichtet Pult in der Bündner Zeitung, dass Autoren mit falschen Lebensdaten betitelt seien. Dazu machen die romanischen Texte laut dem Kulturvermittler «teilweise keinen Sinn».

«Ich bin untröstlich»

Und was sagt die Künstlerin dazu? Sie hat in der Zwischenzeit Kenntnis von den Fehlern und gesteht, dass ein Teil davon wirklich dramatisch sei. Zum Beispiel die Änderung von Mani Matters Namen. «Ich bin untröstlich» sagt Ménine gegenüber der Südostschweiz. Unterstützt wird die Installation von der Zürcher Oertli-Stiftung. Dort heisst es, dass man die Texte nochmals genauer anschauen werde und dann entscheide, was getan werden müsse.

«Kein Scherz»

In Graubünden bestätigt man, dass es sich tatsächlich um einen Fauxpas und nicht etwa um einen eitern PR-Gag handle. «Die Bündner haben schon oft Humor bewiesen», sagt die RhB-Mediensprecherin Yvonne Dünser gegenüber FM1Today. «Diesmal handelt es sich aber meines Wissens nach nicht um einen PR-Gag».

veröffentlicht: 7. September 2017 19:36
aktualisiert: 7. September 2017 21:59
Quelle: lae

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