Kleinster Zirkus: Ein singendes Schwein im Stadtpark
Quelle: FM1Today
Eine idyllische Zufriedenheit herrscht im Stadtpark St.Gallen: Die Spaziergänger sind unterwegs, ihre Blicke bleiben derzeit an einem kleinen Zelt hängen. Dieses ist umgeben von gackernden Hühnern und einem Schwein.
«Ich sah die Zuschauer nicht, weil ich ohne Brille spiele»
Der kleinste Zirkus der Schweiz, Minicirc, gastiert im Stadtpark bis Sonntag 22. September. Irmi Fiedler und Stephan Dietrich touren seit 21 Jahren mit ihrem Mini-Zirkus durch die Schweiz. Diese Idee entstand an ihrem alten Arbeitsplatz, dem Zirkus Monti. Sie wollten etwas kleineres, überschaubareres: «Beim Zirkus Monti sah ich nicht mal alle Zuschauer, weil ich immer ohne Brille spiele», sagt der ehemalige Akrobat Stephan Dietrich, heute ist dies anders: Der Mini-Zirkus ist mit seinen gut 60 Sitzplätzen geradezu familiär.
Kein Platz für einen Elefanten
Deshalb ist er aber auch zu klein, als dass Irmis Wunschtier Platz darin gefunden hätte: «Ich hätte gerne einen Elefanten gehabt, aber das ist halt nicht möglich.» So mussten sie bei den Tieren etwas kleiner stapeln und heute gehören das Hängebauchschwein Trüffel und sechs Hühner zum Mini-Zirkus. Trüffel ist ein leidenschaftlicher Sänger und auch jeweils ein Huhn tritt in der Manege auf.
«Wir berühren die Leute mit Geschichten»
Das aktuellste Stück «Wo drückt der Schuh» umfasst vier Geschichten. In einer davon verwandelt sich das singende Hängebauchschwein Trüffel in einen Stier. Mit Geschichten bringt der Mini-Zirkus die Gäste zum Schmunzeln: «Wir machen keine Schenkelklopfer-Witze, wir berühren die Leute mit unseren gespielten Geschichten», sagt Dietrich. So ist dem einen oder anderen Besucher auch schon eine Träne über die Wange gekullert.
Rückkehr in die Heimat
Leute zu berühren, zählt zum Erfolgsrezept des Mini-Zirkus: «Wir sind hautnah bei den Leuten, wirken mit wenigen Mitteln authentisch und können so die Zuschauer überraschen», meint Irmi Fiedler. Auf den Beifall des Publikum hofft der kleinste Zirkus der Schweiz auch in St.Gallen. Schliesslich ist es für den gebürtigen Toggenburger Stephan ein Heimspiel und ein Ausflug in seine alte Heimat. Im Stadtpark St.Gallen war auch er einst als Spaziergänger unterwegs.