Förderpreis für syrisches Theaterstück in Zürich

04.09.2016, 19:09 Uhr
· Online seit 04.09.2016, 15:56 Uhr
Mit 26'500 Eintritten und einer durchschnittlichen Auslastung von 86 Prozent zieht das 37. Zürcher Theater Spektakel eine positive Bilanz. Der Förderpreis ging an die syrische Produktion «While I Was Waiting».
Claudia Amann
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Im Vergleich zum letzten Jahr (27'500) ging die Zahl der verkauften Karten leicht zurück. Zurückzuführen ist der Rückgang auf kleinere Kapazitäten bei einzelnen Vorstellungen, wie die Organisatoren am Sonntag mitteilten. Zudem habe dieses Jahr ein Zirkuszelt als Spielort gefehlt. Gleichwohl haben 104 von 148 Vorstellungen, also 70 Prozent, eine Auslastung über dem Budget erreicht.

Das Programm umfasste 44 Produktionen aus 32 Ländern. Mit dem Ergebnis ist das Festival vor allem auch deshalb zufrieden, weil das Programm mit den Schwerpunkten Widerstand und Migration stark «inhaltsfokussiert» und somit sehr anspruchsvoll gewesen sei. Das Publikum habe die Herausforderungen «in höchst erfreulicher Weise angenommen», schreiben die Organisatoren.

Zum Erfolg beigetragen habe auch das ausserordentliche Wetterglück. Insgesamt habe das Festival 120'000 Besucherinnen und Besucher auf die Landiwiese gelockt.

Mit dem Förderpreis in Höhe von 30'000 Franken hat die Jury die syrische Produktion «While I Was Waiting» von Mohammad Al Attar (Text) und Omar Abusaada (Regie) ausgezeichnet. Sie würdigte das Theaterstück als «Kunstwerk, das durch die andauernde Krise in Syrien historische Dringlichkeit erhält». Gleichzeitig weise das Stück ästhetische Qualitäten auf, die es «über zeitliche und geografische Gegebenheiten hinausheben».

Der Anerkennungspreis (10'000 Franken) ging an die iranische Performancekünstlerin Sorour Darabi für ihr Kurzstück «Farci.e». Den erstmals vergebenen mit 10'000 Franken dotierten Publikumspreis erhielt die australische zirzensische Produktion «A Simple Space».

Das 38. Theater Spektakel findet vom 17. August bis 3. September 2017 statt, zum letzten Mal unter der künstlerischen Leitung von Sandro Lunin, der das Festival nach zehn Jahren verlässt. Die Stelle wird im Herbst 2016 ausgeschrieben.

veröffentlicht: 4. September 2016 15:56
aktualisiert: 4. September 2016 19:09
Quelle: SDA

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