Mit St.Galler Mode an die Fashion Week

09.03.2019, 19:18 Uhr
· Online seit 09.03.2019, 18:34 Uhr
Mit der eigenen Modelinie an die Fashion Week. Dieser Traum geht nun für eine St.Galler Jungdesignerin in Erfüllung. Mit Slow Fashion will Janine Grubenmann die Laufstege der Welt erobern.
Dario Brazerol
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Die Schweiz ist nicht unbedingt als Mode-Land bekannt. Grosse Designer entspringen meist den bekannten Modemetropolen, ausser das St.Galler Modelabel Akris. Und jetzt schafft es eine St.Gallerin mit ihrer Kollektion bis an die Fashion Week. Zwar nicht in Paris, Mailand oder New York, aber in Vancouver darf Janine Grubenmann ihre eigene Kollektion «Hidden Layers» präsentieren. Das Spezielle an der Kollektion: Alle Stücke werden nach dem Konzept der Slow Fashion produziert.

«War zuerst skeptisch»

«Bei Slow Fashion geht es um Nachhaltigkeit», sagt die Designerin Janine Grubenmann. «Es wird nichts im Übermass produziert und die Kleider sprechen für Qualität, die Achtung auf eine saubere Umwelt und Fairness gegenüber den Produzenten.» Nach diesem Prinzip designt Janine Grubenmann ihre Stücke. Auch dies dürfte ein Grund gewesen sein, weshalb die Organisatoren der Vancouver Fashion Week auf die St.Gallerin aufmerksam geworden sind. «Zuerst war ich skeptisch und ich habe mir gedacht, die Anfrage sei ein Fake. Was könnten die von jemandem aus St.Gallen wollen? Aber mein Stil und meine Looks haben ihnen offenbar gefallen.»

Das Ziel der Vancouver Fashion Week sei denn auch nicht, die grossen Namen der Modewelt zu versammeln, sondern einen Austausch junger Designtalente aus der ganzen Welt zu fördern. Für die Jungdesignerin ist dies ein wichtiger Schritt in ihrer Karriere. Auch um ihre Bekanntheit in der Heimat zu steigern: «Bevor Schweizer Designer im eigenen Land wahrgenommen werden, müssen sie im Ausland Erfolg gehabt haben. Das ist leider eine Tatsache.»

Vom Walensee inspiriert

In Vancouver wird Janine Grubenmann zwölf Teile ihrer aktuellen Kollektion präsentieren. Das Programm bis zur Fashion Show im März ist straff: «Ich bin noch mitten in der Produktion der Prototypen. Erst in Vancouver selbst wird es am Morgen vor der Show ein Fitting geben und die Choreographie wird geübt.» Für die Designerin wird dies die erste Fashion Show dieser Art. Früher hat sie ihre Kollektion direkt über Boutiquen verkauft. Mit «Hidden Layers» soll sich dies ändern.

Die Inspiration für die Kollektion entspringt einer Ferienreise an den Walensee: «Das Naturschauspiel dort hat mich extrem fasziniert. Wir leben in einer schönen Umgebung mit vielen Bergen, Seen, unbelasteten Naturflecken. Das Faszinierende daran ist, dass die Natur so schön aber gleichzeitig auch so brutal sein kann. Das wollte ich mit der Kollektion darstellen.» Mit der brutalen Schönheit der Schweiz sollen nun die internationalen Laufstege erobert werden. Von St.Gallen nach Vancouver und in die Welt hinaus.

veröffentlicht: 9. März 2019 18:34
aktualisiert: 9. März 2019 19:18
Quelle: sk/dab

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