Restaurant nimmt kein Bargeld mehr an – und wird mit Kritik eingedeckt

Bis vor Kurzem kannte wohl kaum jemand ausserhalb von Nürnberg die «Kuhmuhne». Jetzt ist der Burgerladen plötzlich weit über die Stadt- und sogar Landesgrenzen bekannt. Nur weil er kein Bargeld mehr akzeptiert.

Dabei ist das überhaupt nicht neu. Bereits im vergangenen Jahr wurde der Schritt angekündigt, umgesetzt wurde er im November. Und es blieb ruhig. Die Kundinnen und Kunden störte es nicht, die Qualität der Burger war schliesslich noch immer gleich.

Zahlung statt Essen bewertet

Dann wurde die «Kuhmuhne» mit ihrem Kartenzahlungs-Zwang plötzlich in bestimmten Gruppen auf Social Media erwähnt. Und dann hagelte es schlechte Bewertungen. Bewertungen, die sich nur auf das Bargeld bezogen, nie auf das Essen. Die wenigsten Leute, die Bewertungen hinterliessen, waren wohl je im Lokal selbst.

Der Geschäftsführer sagt gegenüber «Nordbayern»: «Ein Stern versaut dir halt den kompletten Durchschnitt und so 20 Ein-Sterne-Bewertungen, die schlagen uns gut einen Monat nach hinten.» Wirklich schlimm es für die «Kuhmuhne» noch nicht, die positiven Bewertungen sind so zahlreich, dass der Schnitt auch nach dem sogenannten «Review-Bombing» ausgezeichnet ist.

Weiterhin ohne Bargeld

Der Entscheid, auf Bargeld zu verzichten, wird jedenfalls nicht rückgängig gemacht. «Wir stehen voll und ganz dahinter», sagt der Geschäftsführer. Er wünscht sich mehr Gelassenheit: «Ich finde es einfach schade, dass diese Leute ihre Ängste in Hasstiraden umlenken müssen.»

Das Restaurant «Kuhmuhne» in Nürnberg mag von einigen kritisiert werden, trotz des Kartenzwangs ist es jedoch weiterhin beliebt. Die vielen nationalen und internationalen Medienberichte schaden sicher auch nicht. Gerade aus Trotz gehen jetzt wohl ein paar Leute mehr dort einen Burger essen – und wer die fehlende Bargeldzahlung kritisiert, war mindestens seit einem halben Jahr eh nicht mehr dort.