Wer an die Sonne will, muss sich auch vor ihr schützen. «Sonnencreme auftragen ist extrem wichtig», sagt Sandra Bingmann, Fachärztin für Dermatologie bei Skinmed, gegenüber ArgoviaToday. «Vor allem, weil wir immer viel draussen unternehmen wollen und uns nicht genügend vor der Sonne schützen.» Wer bereits gebräunt ist, bekommt weniger schnell einen Sonnenbrand, bestätigt Bingmann. Diese Bräune ist aber nur ein Minimalschutz.
Welcher Hauttyp du bist und welcher Sonnenschutz für dich empfohlen wird, kannst du bei verschiedenen Sonnencremeherstellern, bei Drogeriemarktketten wie Müller oder in verschiedenen Apotheken wie Dropa nachlesen. Darüber hinaus sprechen auch Hautärztinnen und Hautärzte von Hauttypen. «Die Unterteilung in Hauttypen gibt es und ist eine sehr grobe Einteilung», sagt Bingmann. Die Experten sprechen dabei aber nicht von hellen oder dunklen Typen, sondern teilen diese in Zahlen von 1 bis 6 ein. Welche Hauttypen es gibt und zu welcher du eventuell gehörst, haben wir dir aufgelistet.
Sehr helle Hauttypen
Du hast sehr helle Haut, blonde oder rote Haare, blaue oder sogar grüne Augen, Sommersprossen (nicht nur im Gesicht, sondern am ganzen Körper), deine Haut bräunt kaum und du bekommst schnell einen Sonnenbrand? Wenn all diese Merkmale auf dich zutreffen, gehörst du zum sehr hellen Hauttyp. Deine Haut ist Sommer empfindlich und hat eine Eigenschutzzeit von weniger als zehn Minuten. Du solltest eine Sonnencreme mit einem sehr hohen Lichtschutzfaktor verwenden, man spricht hier von 50 plus. Ausserdem sollten helle Hauttypen regelmässig den Schatten aufsuchen. Im Herbst und Winter sind Tagescremes mit Lichtschutzfaktor sinnvoll. Sonnenhut und Sonnenbrille gehören im Sommer zum Alltag.
Helle Hauttypen
Du hast eine sehr helle Haut, blonde, hellbraune oder dunkelbraune Haare, blaue oder grüne Augen, Sommersprossen im Gesicht, keine Vorbräunung, relativ schnelle Rötungen und deine Haut wird nur leicht braun? Dann gehörst du zu den hellen Hauttypen. Wenn du deine Haut ungeschützt der Sonne aussetzt, kannst du schon nach der Eigenschutzzeit von zehn bis 20 Minuten einen Sonnenbrand bekommen. Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von 30 bis 50 ist empfehlenswert. An einem südlichen Urlaubsort solltest du dich jedoch zunächst eine Woche lang mit Lichtschutzfaktor 50 plus eincremen. Ein Sonnenhut und eine Sonnenbrille gehören ebenfalls zu deiner Sommerausrüstung.
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Mischtypen
Du hast einen hellen bis hellbraunen Teint, dunkelblonde oder braune Haare, blaue, braune oder grüne Augen, eine regelmässig gebräunte Haut und eher selten einen Sonnenbrand? Dann hast du einen Eigenschutz von etwa 30 Minuten. Aber auf Sonnencreme zu verzichten, ist keine gute Lösung. Empfehlenswert ist eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30.
Brauntyp
Du hast eine olivfarbene oder bräunliche Haut, braune bis schwarze Haare, braune Augen, wirst schnell braun und bekommst selten einen Sonnenbrand? Dann kannst du dich bis zu 40 Minuten in der Sonne aufhalten, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Für dich gilt im Sommer eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 20. Auch wenn du selten einen Sonnenbrand hast, denk dran: Zu häufiges «Sünnele» schadet auch deiner Haut. Eincremen ist deshalb auch für dich wichtig.
Dunkelbrauner Typ
Du hast einen hell- bis dunkelbraunen Teint, dunkelbraunes bis schwarzes Haar, braune Augen, deine Haut bräunt sehr schnell und du bekommst fast nie einen Sonnenbrand? Dann besteht die Gefahr eines Sonnenbrandes erst nach etwa 60 Minuten. Wer sich dennoch länger in der Sonne aufhält, sollte die UV-Wirkung der Sonne nicht unterschätzen und sich eincremen. Da die Strahlen nicht nur zu Sonnenbrand, sondern auch zu Hautkrankheiten führen können, sollte man eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 20 verwenden. Auch wenn ein Sonnenbrand sehr selten ist, stresst die UV-Strahlung die Haut und trocknet sie aus.
Sehr dunkler Typ
Du hast einen sehr dunklen Teint, dunkelbraune Augen, dunkelbraunes bis schwarzes Haar, deine Haut wird in der Sonne kaum braun und du bekommst selten einen Sonnenbrand? Dann hast du von Natur aus einen sehr dunklen Teint. Je nach Pigmentierung der Haut kommt es erst nach etwa 90 Minuten zu einem Sonnenbrand. Auch hier gelten die gleichen Regeln wie für den dunkelbraunen Typ: Wenn du länger an der Sonne bist, creme dich ein! Sandra Bingmann von Skinmed meint dazu: «Generell haben natürlich sehr dunklen Hauttypen seltener Hautkrebs, jedoch wird es oft später erkannt und die Prognose ist meist schlechter. Auch neigt dieser Hauttyp gerne zu Pigmentierung durch UV Strahlung. Daher empfehlen wir auch bei diesem Hauttyp sich vor der Sonne zu schützen.»
Kinderhaut
Bei Kindern ist es sehr wichtig, dass man noch besser aufpasst als bei Erwachsenen. «Wenn Kinder viele Sonnenbrände haben, ist die Gefahr für späteren Hautkrebs da», sagt Bingmann. «Die Haut von Kindern ist noch nicht so dick wie die von Erwachsenen. Deshalb sollte man Kinder sehr gut schützen.» Ein weiteres Problem sei auch der Schutzmechanismus der Bräunung. «Die Produktion der Melanine, der braunen Substanz, funktioniert bei Kindern noch nicht optimal», sagt Bingmann. Deshalb ist bei Kindern besondere Vorsicht und ein hoher Sonnencreme-Schutzfaktor geboten.
Zu viel Sonne kann Krankheiten auslösen
Die Folgen von Sonnenbränden sieht man erst Jahre später. «Es ist eher ein langfristiges Problem, manchmal muss es gar nicht zum Sonnenbrand kommen», sagt Bingmann. «Es reicht schon, wenn man sich über Jahre hinweg zu viel der Sonne aussetzt. All das kann das Hautkrebsrisiko erhöhen.» Es muss also nicht immer der Sonnenbrand sein, der das Problem ist. «Auch der ständige Aufenthalt in der Sonne kann der Auslöser sein», sagt Bingmann. Wer sich zudem viel an der Sonne aufhält, lässt seine Haut schneller altern. Deshalb solltest du immer mal wieder lieber den Schattenplatz wählen.