Sport ist doch kein Mord – Krafttraining vermindert Sterberisiko
Das «British Journal of Sports Medicine» veröffentlichte eine Studie, welche aufzeigt, dass Krafttraining sowie aerobes Training zu einer Verminderung des Sterberisikos beitragen kann, wie auch die Lebensqualität im Alter erhöht.
Jüngster Beweis
Bisher ist nicht geklärt, welche Art und Dauer der körperlichen Betätigung den grössten Schutz bietet, jedoch sei die Studie der jüngste Beweis für die Bedeutung von Krafttraining für Langlebigkeit und allgemeine Gesundheit, so die «New York Times».
Die Forscher nutzten für die Studie die «National Health Interview Survey», bei welcher sich 416'420 amerikanische Erwachsene zwischen 1997 und 2014 beteiligten.
Sie wurden dazu aufgefordert, detailliert anzugeben, welche Art Sport sie ausüben und wie lange sie dies taten. Ebenfalls mussten sie beschreiben, welche Art von Übungen zur Muskelstärkung sie pro Woche machten sowie ob es mässiges oder kräftiges Training war.
Faktoren wie Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildung, Familienstand und chronische Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Herzkrankheiten wurden in der Studie berücksichtigt.
«Gleich wie der Unterschied zwischen Raucher und Nichtraucher»
Die Forscher und Forscherinnen stellten fest, dass das Sterberisiko bis zu 40 Prozent sinken kann, wenn man drei Stunden pro Woche körperlich aktiv ist und zusätzlich noch ein bis zwei Mal Krafttraining absolviert. Dies entspräche ungefähr dem Unterschied zwischen einem Nichtraucher und jemandem, der eine halbe Packung Zigaretten pro Tag konsumiert, sagt Carver Coleman, Datenwissenschaftler und einer der Autoren der Studie.
Doch auch bei nur einer Stunde mässig bis starker körperlicher Betätigung verringert sich das Sterberisiko bis zu 15 Prozent. Wer drei Stunden pro Woche Sport macht, kann das Risiko um bis zu 27 Prozent verringern.
Krafttraining ist schwierig zu erforschen
Laut «New York Times» sagen Experten, dass es sehr schwierig sei, den Zusammenhang zwischen Krafttraining und Langlebigkeit zu erforschen. Zu wenig Personen machen regelmässiges Krafttraining im Gegensatz zu anderen Sportarten.
Jedoch zeigte eine im Februar veröffentlichte Studie auf, dass ein wöchentliches Krafttraining von 30 bis 60 Minuten ohne andere sportliche Tätigkeiten das Sterberisiko sowie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs bis zu 20 Prozent verringert. Welches Mass an Krafttraining am optimalsten ist, wird aber noch immer erforscht.
Experten sind sich jedoch einig, dass regelmässiges Krafttraining gesund fürs Altern ist und zum Erhalt hoher Lebensqualität beiträgt. Da Muskelkraft für viele alltägliche Tätigkeiten essenziell ist, ist es immer wichtig, gewisse Kraftübungen zu absolvieren.
Untersuchungen zeigen, dass auch Menschen im hohen Alter von einem regelmässigen Krafttraining profitieren können. Es ist also nie zu spät, anzufangen.
Langsam beginnen
Laut Bruce Moseley, Orthopäde am Baylor College of Medicine, empfiehlt es sich, ein konsequentes Krafttrainingsprogramm anzustreben. Man solle langsam einsteigen, um Überlastungsschäden zu vermeiden, und sich dann mehr und mehr steigern, wenn sich der Körper daran gewöhnt hat.
Es sei wichtig, dass man den Kraftsport zur Gewohnheit macht, denn so wird nicht nur die Lebenszeit verlängert, sondern auch die Lebensqualität verbessert.